Unser Nachbarland hat eine neue Währung (und kaum einer hat es mitbekommen)
Der sogenannte GNU-Taler ist digital und könnte der Testlauf für den digitalen Euro sein, mit dem auch du demnächst bezahlen sollst.
Es ist eines der Prestigeprojekte der Europäischen Union (EU): Die Europäische Zentralbank (EZB) plant die größte Umstellung seit der Abschaffung der D-Mark. Seit 2021 suchen sie nach einem geeigneten Unternehmen, das einen digitalen Euro als Währung einführen kann. Mit dem digitalen Euro sollen dann alle Europäer:innen überall bezahlen können – von Barcelona bis Berlin.
Vergangenes Jahr haben mein Kollege Martin Honermeyer aus dem Development-Team von Perspective Daily und ich bereits ausführlich über den digitalen Euro berichtet:
Der Unterschied zu bisherigen digitalen Zahlsystemen wie Paypal oder Onlinebanking:
- Der digitale Euro soll überall akzeptiert werden.
- Er soll datensparsam und kaum nachverfolgbar sein, ein »elektronisches Gegenstück und eine Ergänzung zum Bargeld«,
- Er soll nicht das Internet brauchen, um zu funktionieren.
- Er soll ganz ohne Banken auskommen, die meist die Daten ihrer Kund:innen auf Servern im Ausland speichern.
Mit der US-amerikanischen Demokratiekrise unter Donald Trump hat der letzte Punkt als Argument für den digitalen Euro noch einmal deutlich dazugewonnen. Denn er könnte Deutschland und Europa unabhängiger von den USA machen, wo die Zentralen vieler Geldinstitute und ihrer Zahlungssysteme ansässig sind. Viele Menschen wollen gerade nicht die eigenen Geheimnisse auf Servern in den USA wissen: Informationen darüber, was wir wann kaufen und was wir uns noch leisten können.
Mit Illustrationen von Claudia Wieczorek für Perspective Daily