Vom Versuch, Prostituierte besser vor Ausbeutung zu schützen
Allerorts sprießen Bordelle aus dem Boden, seit es nicht mehr strafbar ist, sie zu betreiben. Auch Großbetriebe und Flatrate-Angebote machen sich breit. Umstrittene neue Regeln sollen die Prostituierten nun vor Ausbeutung schützen. Wie sinnvoll sind sie und was würde wirklich helfen?
Abends um halb neun in der PD-Redaktion, der Blick schweift aus dem Fenster. Über Industrie-Schornsteine, die in der Abendsonne leuchten, zu einer Bushaltestelle an der Straße. Dort steht eine Frau. Sie trägt einen roten Minirock und geschnürte Strümpfe. Federnden Schrittes läuft sie hin und her, winkt den vorbeikommenden Autofahrern zu.
Werbefahnen flattern im Wind: Mietwagen, Autohäuser, Spielhalle. 200 Meter weiter noch eine Frau. Sie trägt schwarz von oben bis unten, geht in Stilettos auf und ab. Ein Lieferwagen hält an, Frau und Fahrer sprechen miteinander. Dann wendet er und fährt weg. Anscheinend sind sie sich nicht einig geworden.
Die Frauen verkaufen Sex. Ihre Arbeit ist in den vergangenen Monaten und Jahren Gegenstand heftiger
Titelbild: Robin Schüttert - CC BY-SA 3.0