Und tschüss! – Diese 5 Dinge sind 2017 (zum Glück) zum letzten Mal passiert
Von ausgerotteten Krankheiten, beleidigten Majestäten, abgesägten Diktatoren und mehr.
Eigentlich war das Jahr 2017 kein so schlechtes Jahr. Einige der Entwicklungen haben uns wirklich begeistert. Wusstest du etwa, dass in diesem Jahr …
- Wissenschaftler ein neues Herzimplantat entwickelt haben,
- erstmals eine Frau und LGBTQI-Person
- auf den Balearen ein Gesetz beschlossen wurde, dass Stiere nicht mehr im Kampf
- Pakistan
Bei manchem sind wir aber wirklich froh, dass wir uns 2017 davon verabschieden können. Die folgenden 5 Dinge müssen wir im kommenden Jahr nicht wiedersehen – und das ist gut so.
Verstehen Sie Spaß, eure Majestät?
von Eva-Christin Scheu»Verdammt, wäre ich doch noch einmal auf die Toilette«, denke ich, während Jan Böhmermann gerade dabei ist, eine Staatskrise auszulösen. Vom Studiopersonal angewiesen, wage ich es nicht, die Aufzeichnung des Neo Magazin Royale im März 2016 zu stören. Auf der Bühne trägt Böhmermann sein Schmähgedicht auf den türkischen Präsidenten vor:
Wenige Tage darauf leitet die Staatsanwaltschaft Mainz ein Ermittlungsverfahren gegen den Moderator ein – der Vorwurf:
Während ich mir im Publikum vor Lachen den Bauch halte, als Böhmermann bei »Schrumpelklöten« ankommt, denke ich nicht im Traum daran, dass dieser Spaß eine Straftat darstellen könnte.
Das sieht die Staatsanwaltschaft Mainz ähnlich und Einem Menschen »Schrumpelklöten« zu unterstellen, kann weiterhin strafrechtlich als Beleidigung (§ 185 StGB) verfolgt werden.
Nach Forderung der SPD-Bundestagsfraktion ist § 103 StGB
Sie bezeichnet »Majestätsbeleidigung« als
Einem Menschen »Schrumpelklöten« zu unterstellen, kann weiterhin strafrechtlich als
Damit ist auch die Rechtsprechung ein kleines Stück mehr im 21. Jahrhundert angekommen.
In Europa zu Hause: Bye bye, Roaming-Gebühren!
von Katharina WiegmannKlar, man könnte sagen, auch 2017 sei für die EU wieder ein schwieriges Jahr gewesen: der Brexit, west-östliche Zankereien um Migrationsquoten – und dann bringt Trump auch noch
Am 15. Juni wurden die Roaming-Gebühren
Das Prinzip »Roam like at home« steht auch für die Idee eines grenzenlosen Europas.
Das ist nicht nur deshalb eine gute Nachricht, weil du so Geld sparst. Das Prinzip »Roam like at home« steht auch für die
Der letzte Fall von Polio?
von Maren Urner30 Jahre – so lange wird der Kampf gegen »Kinderlähmung« gedauert haben, wenn kommendes Jahr keine neuen Fälle von
Auch wenn er das ursprüngliche Ziel verfehlt hat, die Infektionskrankheit Polio bis 2000 auszurotten, kann sich die Bilanz sehen lassen: Polio ist
nicht die einzige tödliche Krankheit, die wir fast besiegt haben.
Aber auch dafür hat die GPEI bereits Pläne. In Zusammenarbeit mit den betroffenen Ländern wird die Infrastruktur, die aktuell zur Bekämpfung von Neuerkrankungen genutzt wird, so umgebaut, dass die Welt auch danach poliofrei bleibt.
Polio ist
Diktatorendämmerung
von Peter Dörrie37 Jahre war Robert Mugabe in Simbabwe an der Macht. Erst als Premierminister, dann als Präsident, immer als Führer der Regierungspartei
»Simbabwe ist mein!«, sagte Mugabe einmal auf einem Parteitag.
auch eine wirtschaftliche Katastrophe. Zwischen 1980 und 2008 sank die Wirtschaftsleistung des Landes
Der erzwungene Abtritt bedeutet nicht automatisch eine politische Wende für das wirtschaftlich gebeutelte Simbabwe, das wegen einer Hyperinflation inzwischen auf eine eigene Währung komplett verzichtet und stattdessen den US-Dollar verwendet. Der neue Präsident Mnangagwa wird wahrscheinlich einige wirtschaftliche Reformen anstreben –
Der Abgang Robert Mugabes von der Weltbühne ist trotzdem ein Grund zum Feiern. Auch wenn politischer Wandel in Simbabwe noch viel Zeit und Arbeit braucht: Mit Mugabe an der Spitze gab es dafür keinerlei Chance. Jetzt steht die Tür einen Spalt weit offen.
China verliert den Geschmack am Elfenbein
von Chris Vielhaus2017 war ein gutes Jahr für Elefanten, denn
Noch vor 10 Jahren war ein staatliches Verbot undenkbar – China ist weltweit das Land mit der größten Elfenbeinnachfrage und hatte 2007 die traditionellen Elfenbeinschnitzereien sogar zum »immateriellen Kulturerbe« des Landes erklärt. Diese waren besonders bei der wachsenden Mittelschicht als Statussymbol begehrt.
Doch die Vorliebe für das »weiße Gold« war Gift für das internationale Image des Landes. Um die Aufbesserung der Reputation bemüht, verkündete Staatspräsident Xi Jinping im Jahr 2015 bei einem Staatsbesuch in den USA das Ende
Das zeigte Wirkung, der Preis pro Kilogramm rauschte in den Keller: von ehemals 1.800 Euro (2014) auf zuletzt 620 Euro (2017). Diese Entwicklung erhöht die Überlebenschancen der Elefanten erheblich, da ein sinkender Preis auch die Wilderei unattraktiver macht.
2017 war ein gutes Jahr für Elefanten.
Das offizielle Verbot führte zudem zu einem gesellschaftlichen Umdenken im Reich der Mitte: In einer
Jetzt heißt es: Nicht nachlassen! Denn durch das Verbot von Elfenbein besteht wieder neue Hoffnung, dass sich die bereits viel zu kleine Population der gut 350.000
Mit Illustrationen von Isabell Altmaier für Perspective Daily