Die School of Life ist eine Selbsthilfe-Schule für jedermann. Pop-Philosoph Alain de Botton möchte uns dort beibringen, ein »sinnvolles Leben« zu gestalten. Ein Kurzbesuch.
Dieser Text ist Teil unserer Sommerreihe und daher kürzere und leichtere Kost als unsere normalen Beiträge.
Ich finde das Gebäude in der Marchmont Street neben einem Handyladen und einer Buchhandlung. steht in gelben Buchstaben über dem Eingang. Durch das Schaufenster erkenne ich einen schmalen Raum mit vielen Büchern, einem Tisch, einem Sofa und angeleuchteten Birkenstämmen. Als ich ein Foto machen will, lächelt mich eine Frau von innen einladend an. Jeder ist hier willkommen.
So präsentiert sich die School of Life in London Wer die Tür öffnet, betritt die Welt von Alain de Botton, einem britisch-schweizerischen Bestseller-Autoren, Fernsehproduzenten und Philosophen. Hier verbreitet er seine Ideen. Auf den Tischen liegen Bücher mit Titeln wie und Hefter mit Texten von Nietzsche und Kierkegaard. Auch Auszüge aus de Bottons Büchern sind darunter – das ist sicher gut gemeint, aber natürlich auch gezielte Vermarktung.
Wie tickt der Pop-Philosoph?
Während ich durch die ausliegenden Werke blättere, kommt mir die Einschätzung seines härtesten Kritikers in den Sinn (der streitbare Kolumnist Charlie Brooker), der Botton einmal einen »rotlippigen Pop-Philosophen, der eine lukrative Karriere daraus geschmiedet hat, das Offensichtliche darzulegen«
Zukunftsorientiert, verständlich, werbefrei. Dafür stehen wir. Mit Wohlfühl-Nachrichten hat das nichts zu tun. Wir sind davon überzeugt, dass Journalismus etwas bewegen kann, wenn er sowohl Probleme erklärt als auch positive Entwicklungen und Möglichkeiten vorstellt. Wir lösen Probleme besser, wenn wir umfassend informiert und positiv gestimmt sind – und das funktioniert auch in den Medien. Studien haben gezeigt, dass Texte, die verschiedene Lösungen diskutieren, zu mehr Interesse führen, positive Emotionen erzeugen und eine erhöhte Handlungsbereitschaft generieren können. Das ist die Idee unseres Konstruktiven Journalismus.
Mit Illustrationen von
Fabian Ludwig
für Perspective Daily
Dirk ist ein Internetbewohner der ersten Generation. Ihn faszinieren die Möglichkeiten und die noch junge Kultur der digitalen Welt, mit all ihren Fallstricken. Als Germanist ist er sich sicher: Was wir heute posten und chatten, formt das, was wir morgen sein werden. Die Schnittstellen zu unserer Zukunft sind online.