»Ich schockiere die Menschen«
Farida Nabourema bringt die Proteste aus Togo auch auf deinen Bildschirm. Ein Gespräch darüber, wie man einen Präsidenten los wird, warum togolesische Frauen politischer sind als Männer und was Deutschland damit zu tun hat.

30 Jahre lang war
Farida Bemba Nabourema gehört zu jenen, die nichts zu sagen haben, jedenfalls wenn es nach Staatschef Faure Gnassingbé geht. Seit 50 Jahren herrscht der
Jahrelang schien dies vergebens.
Doch seit August 2017 erheben sich Teile Togos gegen die Amtsführung Gnassingbés. Bis zu 100.000 Menschen folgen regelmäßig den Aufrufen von Opposition und Zivilgesellschaft, auf die Straße zu gehen.

Verdenken kann man es ihnen nicht. Obwohl Togo nie einen Krieg erlebt hat, steht das Land auf Rang 166 von 188 Ländern im
»Faure must go« (»Faure muss gehen«) steht auf den Plakaten der Demonstranten. Als Hashtag trägt der Slogan den Protest in die sozialen Netzwerke. Geprägt hat ihn Farida Nabourema, die damit auch eine Kernforderung der Demonstranten aufgreift: Der Präsident soll zurücktreten und die Regierungsführung Togos endlich anderen überlassen.
Wer heute außerhalb Togos von den Protesten hört, tut es vermutlich aufgrund von Faridas unermüdlichen Versuchen, international Aufmerksamkeit für die Lage in ihrem Heimatland zu schaffen. Wie die Lage in Togo heute ist, wie man mit 15 zur Demokratie-Aktivistin wird und was Deutschland mit all dem zu tun hat, verriet mir Farida
Politisches Erwachen mit 13 Jahren
Als mein Vater ein paar Tage später aus dem Gefängnis zurückkam, begann ich, ihm Fragen zu stellen. Er erklärte mir die politische Realität Togos. In dieser Zeit habe ich ein politisches Bewusstsein entwickelt.
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