Für diesen Text wirst du dankbar sein
Wenn wir »Danke« nicht nur sagen, sondern fühlen, sind wir zufriedener. 3 Zutaten für echte Dankbarkeit.
»Hast du nicht was vergessen?« Eine Frage, mit der wohl so ziemlich jede Mutter ihren Nachwuchs schon einmal gemaßregelt hat. Und so ruft die Tochter noch schnell »Daaanke!«, bevor sie sich genüsslich den Schokoladenkeks in den Mund stopft.
Schon als Kind wird uns das »Dankesagen« eingetrichtert. Es gehört zum guten Ton wie das Zauberwort »bitte« oder »Entschuldigung«. Schnell wird es zum Reflex im alltäglichen Geben und Nehmen, zu einer höflichen Selbstverständlichkeit, die vor allem dann auffällt, wenn sie fehlt. Doch im Nebenbei und Zwischendrin des Alltags kommt das echte Gefühl der Dankbarkeit oft zu kurz.
Dabei ist authentische, tiefe Dankbarkeit nicht nur ein Signal an unser Gegenüber. Vielmehr könnte sie – ganz egoistisch gesehen – der vielversprechendste Weg sein, um selbst zufriedener zu werden.
Mit Dankbarkeit zu mehr Zufriedenheit
Ein wichtiges Ziel für viele Menschen ist es, ihr persönliches Glück zu finden – oder es noch zu steigern. Doch obwohl immer neue Produkte, bunte Magazine und wissenschaftliche Ratgeber das zusätzliche Quäntchen Glück versprechen, scheint das Gefühl nach wie vor launisch und kurzlebig zu sein – wie wir selbst immer wieder im Alltagstrott bemerken.
Woher bekommen wir das zusätzliche Quäntchen Glück?
Dabei ist es eine irrige Vorstellung, dass Glück sich festhalten lässt. Glück meint kurzfristige, positive, wenn auch oft intensive Gefühlszustände. Glück ist im Kern flüchtig.
Wie stark wir uns an neue Umstände – auch an die positiven – gewöhnen, erklärt die Forschung mit dem Prinzip der
Die Glücksforscherin Sonja Lyubomirsky hat herausgefunden, dass unser individuelles »Glückslevel« ca. zur Hälfte von vornherein genetisch festgelegt ist.
Beinahe die Hälfte unserer Zufriedenheit ist »hausgemacht«.
Wissenschaftler sprechen hier von einem Happiness Set Point, also einem Fixpunkt, um den unsere Zufriedenheit schwankt, von dem sie sich aber nicht allzu weit entfernt. Das klingt erst mal erschreckend. Wir können nicht an unseren Genen rütteln und oftmals nur bedingt unsere Umwelt ändern. Was ist, wenn unser genetischer Fixpunkt eher niedrig angelegt ist?
Dabei übersehen wir die gute Nachricht: Beinahe die Hälfte unserer Zufriedenheit ist »hausgemacht«, wir nehmen durch unser Verhalten und unsere
Die Frage ist also: Können wir unseren individuellen Happiness Set Point tatsächlich mit Dankbarkeit verschieben und so der hedonistischen Tretmühle entkommen?
Titelbild: Caroline Hernandez - CC0 1.0