Du trägst ein cooles Outfit. Wer trägt die Verantwortung?
Schnell und billig. So muss Shopping für viele sein. Aber auch die Näherin hat das Recht auf ein gutes Geschäft.
23. März 2018
– 12 Minuten
Es war das größte Unglück in der Geschichte der Textilindustrie Bangladeschs. Am 24. April 2013 in dem zu diesem Zeitpunkt mehr als 3.000 Arbeiterinnen und Arbeiter Kleidung für westliche Konzerne nähten. Über 1.100 Menschen kamen zu Tode, mehr als doppelt so viele wurden verletzt.
Doch die Katastrophe von Rana Plaza schaffte es, eine internationale Debatte anzustoßen: Wer sind die Menschen, die für den niemals endenden Nachschub an Winter-, Frühlings-, Sommer- und Herbstmode in den Einkaufsmeilen sorgen? Und wer ist dafür verantwortlich, dass sie fair bezahlt werden und keine Gebäude betreten müssen, in denen sich die Risse an der Wand schon abzeichnen?
Einfache Antworten gibt es keine. Dafür sind zu viele Akteure im Spiel, wenn es um Fast Fashion geht: die Regierungen in Bangladesch und Europa, die EU, natürlich die Markenunternehmen – aber auch die Schnäppchenjäger in den deutschen Großstädten.
Um diese Zusammenhänge besser zu verstehen, hat die seit dem Jahr 2013 ein Büro in Dhaka. Ein Schwerpunkt des Teams ist die Arbeitnehmer sollen ihre Rechte besser kennen. Die Stiftung will dabei helfen, den Dialog mit Unternehmen und Regierung zu stärken. Franziska Korn hat das Büro von Januar 2016 bis März 2018 geleitet. Ein Gespräch über Verantwortung, und Lektionen aus der Katastrophe von Rana Plaza.
Was denken die Näherinnen in Bangladesch über die Menschen im Westen, die möglichst viel und möglichst billig konsumieren wollen?
Franziska Korn:
Es gibt Textilarbeiterinnen, die gerade auch durch das Unglück von Rana Plaza immer mehr ein Bewusstsein dafür bekommen haben. Diejenigen, die sich gewerkschaftlich organisieren, sehen die Konsumentinnen im Westen und die Regierungen dort stark in der Pflicht. Sie sind der Auffassung, dass der Westen auch dafür verantwortlich ist, dass sie einen besseren Lohn bezahlt bekommen. Gleichzeitig sagen sie auch: Einfach aufzuhören, »Made in Bangladesh« zu kaufen, ist das, was uns am Ende überhaupt nicht weiterhilft. Die Textilarbeiterin ist darauf angewiesen, dass Kleidung aus Bangladesch gekauft wird.
Hattest du in Bangladesch Gelegenheit, mit Textilarbeiterinnen über ihre Situation zu sprechen?
Franziska Korn:
Ja. Viele stehen unter großem Druck, sie sind oft die Einzigen, die das Geld für die Familie verdienen. In der Regel bekommen sie einen geringen Lohn, das Durchschnittseinkommen beträgt ungefähr 60 Euro. »Diejenigen, die sich gewerkschaftlich organisieren, sehen die Konsumentinnen im Westen und die Regierungen dort stark in der Pflicht.«
Viele arbeiten 6 Tage die Woche, ungefähr 8–10 Stunden am Tag. Manche auch wesentlich mehr. Viele haben keine festen Arbeitsverträge und leben in Unsicherheit, was ihre Arbeitsverhältnisse angeht. Einige haben unendlich lange Arbeitswege, weil Fabriken oft keine Unterkünfte stellen. So kann man sich dann auch ausrechnen, was am Ende vom Lohn übrigbleibt. Wir rechnen zwar damit, dass 2018 der Lohn nach 5 Jahren erhöht wird. Die Gewerkschafterinnen und die Gewerkschafter fordern das 3-Fache. Dass es tatsächlich zu einer Verdreifachung kommt, ist aber unwahrscheinlich.
Kann man von den derzeitigen Löhnen in den Textilfabriken überhaupt überleben?
Franziska Korn:
Man kann überleben, die Frage ist natürlich, wie man überlebt. Wo man lebt, was man isst, was man sich leisten kann. Das meiste Geld geht ja schon für die Miete drauf. Es ist ein Der Lohn ist häufig so gering, dass Arbeitnehmerinnen oft viele Überstunden machen. Oft wird dann wochenlang durchgearbeitet.
Wie wichtig ist die globale Textilindustrie für Bangladeschs Wirtschaft?
Franziska Korn:
Die Textilindustrie ist mit der wichtigste Hebel für die Wirtschaft in Bangladesch. Nicht nur, dass über 4 Millionen Menschen in diesem Sektor beschäftigt sind, letztendlich ist es auch DIE Exportindustrie, die mit einem Exportvolumen von mehr als 28 Milliarden US-Dollar zum Wirtschaftswachstum beiträgt. Bis zum Jahr 2021 will die Wirtschaft diese Summe verdoppeln. Die Textilindustrie soll weiter dazu beitragen, dass das Land sich so entwickelt, dass es in der nahen Zukunft nicht mehr zu den zählen wird.
»Rana Plaza hat gezeigt, wie die Konsumentin mit der Textilarbeiterin zusammenhängt«
Vor 5 Jahren stürzte in Bangladesch die Textilfabrik Rana Plaza ein. Mehr als 1.100 Menschen kamen dabei ums Leben. Danach wurde auch in Deutschland viel über die Arbeitsbedingungen der Textilarbeiterinnen in Bangladesch diskutiert. Welche Probleme wurden durch die Katastrophe offensichtlich?
Franziska Korn:
Im April 2013 Die Welt hat verstanden, Die Art und Weise, dass immer schneller, immer intransparenter und immer günstiger produziert wird, hat ganz klar dazu geführt, dass in Ländern wie Bangladesch nicht nur die Arbeitnehmerinnen immer mehr ausgenutzt werden und zu unerträglichen Bedingungen arbeiten müssen, sondern dass auch die Unternehmer vor Ort alles Mögliche anstellen, um maximal schnell zu produzieren. Rana Plaza war ein Gebäude, das in einem absolut schlechten Zustand war.
Rana Plaza hat also nicht nur auf die schlechten Arbeitsbedingungen und die Ausnutzung durch deutsche und europäische Unternehmen aufmerksam gemacht, sondern vor allem auch darauf, dass Markenunternehmen eine globale Verantwortung haben, der sie auch gerecht werden können – wenn sie nämlich darauf achten, was in den Ländern passiert, wo sie produzieren lassen.
»Es gibt sehr gute Gründe, warum die Markenunternehmen nicht alles in Deutschland produzieren lassen.«
Bei wem liegt die Verantwortung für solche Katastrophen?
Franziska Korn:
Zum einen ist Bangladesch selbst verantwortlich dafür, wie Menschenrechts- und Arbeitnehmerstandards im Land umgesetzt werden. Bangladesch hat zahlreiche unterschrieben, die nicht vollständig umgesetzt werden.
In der Pflicht sind vor allem aber auch die Markenunternehmen, die durch die globale Wertschöpfungskette eng mit Bangladesch verbunden sind und von dort ihre Kleidung beziehen. Es gibt sehr gute Gründe, warum sie nicht alles in Deutschland oder anderen europäischen Ländern produzieren lassen. Die Markenunternehmen, die tagtäglich in Bangladesch einkaufen, immer kürzere Lieferzeiten einfordern und teilweise die Bezahlung nicht steigern, obwohl sich die Inflation im Land verändert, haben natürlich dazu beigetragen, dass ein enormer Druck in Bangladesch entsteht, der letztendlich auch dazu geführt hat, dass in so maroden Gebäuden wie Rana Plaza produziert wurde.
Was können die Regierungen in den Abnehmerländern – also beispielsweise in Deutschland – tun, um die Arbeitsbedingungen von Textilarbeiterinnen in Bangladesch zu verbessern?
Franziska Korn:
Es gibt Markenunternehmen, die von vornherein viel mit Arbeitnehmerrechten und Umweltschutz argumentieren und die ganze Marke darum aufbauen. Und es gibt andere, die langsam nachziehen. Aber häufig beruht es auf Freiwilligkeit. Es beruht auf Freiwilligkeit, ob ich meine Lieferkette kenne, es ist Freiwilligkeit, ob ich mich mehr für Arbeitnehmerrechte entlang der Lieferkette einsetze oder nicht. Das ist die große Frage: Wollen wir uns weiter in der Freiwilligkeit bewegen oder wollen wir das mehr festziehen und im Rahmen der Rechtsstaatlichkeit und Sanktionsmechanismen festlegen?
Gibt es Länder, die Unternehmen mehr in die Pflicht nehmen?
Franziska Korn: Größere Unternehmen in Frankreich sind dazu verpflichtet, Menschenrechts- und Umweltrisiken entlang der Lieferkette zu identifizieren, diesen vorzubeugen sowie öffentlich Rechenschaft darüber abzulegen.
Was genau haben die Arbeiterinnen in Bangladesch davon?
Franziska Korn:
Wenn es beispielsweise zu einem Unfall kommt, kann man besser nachvollziehen: Warum ist das passiert? Darüber hinaus können dann auch die französischen Unternehmen zur Rechenschaft gezogen und bei Pflichtverletzungen mit Bußgeldern belegt werden.
Oft hört man das Argument, die Lieferketten seien zu undurchsichtig, um von den Unternehmern verlangen zu können, dass sie konsequent auf die Einhaltung von Standards achten. Stimmt das?
Franziska Korn:
Die Lieferketten sind auf jeden Fall komplex. Das ist richtig. Das Argument, dass es deshalb nicht möglich sei, ist aber eine Ausrede. Letztendlich können die Unternehmen ihre Lieferkette kennen, wenn sie sich der Frage ernsthaft widmen und genug Zeit und Personal investieren.
»Das Entscheidende ist, was die Länder aus den Konventionen machen«
Welche Instrumente gibt es schon heute, die Markenunternehmen dazu »zwingen« können, für faire und sichere Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern zu sorgen?
Franziska Korn:
Es gibt zum Beispiel sogenannte Sorgfaltspflichten. Diese Sorgfaltspflichten sind in den festgesetzt, die 2011 vom Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen verabschiedet wurden. Sie besagen, dass es eine Pflicht des Staates gibt, zu gewährleisten; eine Pflicht der Unternehmen, diese zu achten, und vor allen Dingen auch, und das ist ganz wichtig, dass im Falle eines Unfalles Abhilfe oder Wiedergutmachung geleistet werden muss. Sie schreiben damit nicht nur den Staaten Verantwortung für die Einhaltung der Menschenrechte zu, sondern auch den Wirtschaftsunternehmen. Das ist bislang einmalig in der Geschichte der Vereinten Nationen. Und dann ist es aber wie so oft bei Konventionen: Das Entscheidende ist, was die Länder daraus machen. »Dass in Frankreich jetzt ein Gesetz geschaffen wurde, das Rechtsverbindlichkeit schafft, ist auf jeden Fall ein Anfang, mit dem Druck auf andere europäische Länder ausgeübt werden kann.«
Und was hat die Bundesregierung daraus gemacht?
Franziska Korn:
Deutschland hat im Jahr 2016 einen verabschiedet, der festlegt, wie die Leitprinzipien der Vereinten Nationen umgesetzt werden. 50% aller Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten sollen bis zum Jahr 2020 menschenrechtliche Sorgfaltsprinzipien einführen. Der NAP hat das Potenzial, deutsche Unternehmen zu mehr Transparenz in ihren Lieferketten zu bewegen. Mit Blick auf den und die neue Regierung wird es spannend sein zu sehen: Was wird jetzt daraus?
Wenn all diese Konventionen mehr oder weniger auf Freiwilligkeit beruhen: Was bringen sie denn überhaupt?
Franziska Korn:
Konventionen sind wichtig. Letztendlich sind die Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte ausschlaggebend gewesen dafür, dass ein Land wie Frankreich zum Vorreiter wurde und gesagt hat, wir machen da jetzt ein Gesetz.
Die Diskussion ist aber noch am Anfang. Die Welt ist seit Jahrhunderten oder seit Jahrtausenden globalisiert, aber die Diskussion darüber, dass Länder wie Deutschland mehr menschenrechtliche Verantwortung tragen müssen, ist dagegen recht jung. Dass in Frankreich jetzt ein Gesetz geschaffen wurde, das Rechtsverbindlichkeit schafft, ist auf jeden Fall ein Anfang, mit dem Druck auf andere europäische Länder ausgeübt werden kann.
Hat sich
Franziska Korn:
Eine ganz konkrete Folge von Rana Plaza ist der (Abkommen über Brandschutz und Gebäudesicherheit) in Bangladesch, der zur Sicherheit in den Fabriken beitragen wollte und das auch geschafft hat. Mehr als 1.600 Fabriken – von insgesamt 4.000–5.000 Fabriken – sind am Accord beteiligt, und man kann online nachschauen, was sich dort getan hat. Da geht es um ganz praktische Sachen: Gibt es eine Feuerschutztür? Kann die auch geöffnet werden? Gibt es ein Feuerschutztraining? Wissen die Arbeitnehmer, wo sie hinmüssen, wenn ein Feuer ausbricht? Gibt es Fenster, die man öffnen kann, oder sind sie verriegelt? Weiß jemand, wo der Schlüssel ist? In diesen 1.600 Fabriken hat sich in puncto Sicherheit eine Menge getan.
»Unternehmen sehen Gewerkschaften als Gefahr und Unruhestifter«
Wie funktioniert Gewerkschaftsarbeit in Bangladesch? Welche Rolle können Gewerkschaften dabei spielen, Katastrophen wie Rana Plaza künftig zu verhindern?
Franziska Korn:
Gewerkschaften übernehmen eine wichtige Rolle. Sie sind das Sprachrohr der Arbeitnehmer und machen im Idealfall auf Missstände und Sicherheitsrisiken wie im Rana-Plaza-Gebäude aufmerksam. In Bangladesch sind von den über 4 Millionen Textilarbeitenden weniger als 5% gewerkschaftlich organisiert. Das hängt auch damit zusammen, dass Gewerkschaften unterdrückt werden. Die Situation für eine Textilarbeiterin, die sich überlegt, in die Gewerkschaft einzutreten, ist sehr schwierig. Viele bangladeschische Unternehmen sehen Gewerkschaften als Gefahr und Unruhestifter.
Wie offen ist die Regierung in Bangladesch für die Anliegen der Arbeitnehmerinnen?
Franziska Korn:
Das Machtzentrum liegt bei der Regierung und den Unternehmen: Gewerkschaften werden nicht als gleichwertige Verhandlungspartner akzeptiert. Durch Rana Plaza ist aber ein Bewusstsein dafür gestiegen, dass der Dialog mit Arbeitnehmern angegangen werden muss. Allein durch den internationalen Druck. Der Dialog hat ein bisschen zugenommen, aber wir sehen auch ganz deutlich, dass viel getan wird, um beispielsweise Gewerkschaftsgründungen zu erschweren. Die hat deshalb angekündigt, die Handelspräferenzen zu überprüfen, sollte es zu weiteren Arbeitnehmerrechtsverletzungen kommen.
»Die EU hat einen Hebel, der ermöglicht, Arbeitnehmerrechte einzufordern«
Welche Druckmittel hat die EU, wenn es um die Rechte von Textilarbeitenden in Bangladesch geht?
Franziska Korn:
Die EU spielt eine wichtige Rolle, vor allem was die Handelspolitik angeht. Bangladesch fällt unter das Handelsabkommen was eine zollfreie Einfuhr von Waren aus Bangladesch ermöglicht, wenn zum Beispiel nach Deutschland oder Frankreich exportiert wird. Insgesamt gehen gut 60% aller Exporte in die EU. Die EU hat auch die Möglichkeit, diese Handelspräferenzen zu überprüfen, wenn es zur Verletzung von Menschen-, Arbeitnehmer- oder Umweltrechten kommt. Die EU hat schon vor einiger Zeit Bangladesch angekündigt, dass die Arbeitnehmerrechte stärker nachgehalten werden müssen, ansonsten könnte es zur Überprüfung kommen. Das ist natürlich ein Hebel, den die EU-Handelspolitik hat, der ermöglicht, Arbeitnehmerrechte einzufordern.
Die Konsumentinnen-Macht nutzen
Du warst gerade gute 2 Jahre in Bangladesch. Was meinst du: Kann ich in einer deutschen Fußgängerzone überhaupt guten Gewissens Kleidung kaufen, auf deren Label »Made in Bangladesh« steht?
Franziska Korn:
Ich würde sagen, du solltest einerseits versuchen, Konsum zu reduzieren, und dir überlegen: Brauche ich dieses Kleidungsstück wirklich? Andererseits kannst du mehr hinschauen, was du kaufst. Man kann Kleidung kaufen, die in Bangladesch produziert wurde. Die Frage ist nur: Wie viel weiß ich über das Kleidungsstück und wie viel kann ich überhaupt in Erfahrung bringen? Wen und was unterstütze ich mit diesem Kauf?
43% geben an, 50–100 Teile im Kleiderschrank zu haben. Immerhin ein Drittel hat 100–300 Teile im Schrank. […] Jedes fünfte Kleidungsstück wird so gut wie nie getragen.Greenpeace-Umfrage: Wegwerfware Kleidung
Was kann mir bei meiner Kaufentscheidung helfen, wenn ich »fair« konsumieren will?
Franziska Korn:
Verschiedene Labels versuchen, maximal nachhaltig zu produzieren. Außerdem gibt es die zertifizieren, dass Kleidung so gut wie möglich arbeitnehmerfreundlich und unter guten Umweltbedingungen produziert wurde. Die großen Textildiscounter haben häufig keines dieser Siegel und zielen auch nicht darauf ab. Da kann ich mich schon fragen: Möchte ich dort konsumieren?
Was ist eigentlich gemeint, wenn von »Fair Fashion« die Rede ist?
Franziska Korn:
Viele Siegel thematisieren die Nachhaltigkeit, was Umweltstandards angeht: Wie wird gefärbt, wie wird produziert, was hat beispielsweise die Lederproduktion für Auswirkungen auf die Flüsse in Bangladesch? Was bei einigen Siegeln zu kurz kommt, sind diese Fragen: Was haben die Arbeiterinnen für Arbeitszeiten? Wie ist die Bezahlung? Gibt es Urlaubsansprüche? Im Idealfall bedeutet »fair«, dass einerseits Umweltstandards berücksichtigt werden, andererseits aber auch auf Arbeitnehmerrechte entlang der gesamten globalen Lieferkette geachtet wird.
Wenn ich ein Shirt »Made in Bangladesh« im Schrank habe: Inwieweit bin ich als Konsumentin für den Menschen verantwortlich, der dieses Shirt genäht hat?
Franziska Korn:
Es gibt zwischen mir als Konsumentin und der Textilarbeiterin in Bangladesch immer eine Verbindung. Ich kann die Textilarbeiterin unterstützen, indem ich meine Konsumenten-Macht nutze. Otto, Adidas, Esprit oder auch Aldi, die ja ebenfalls Textilien in ihrem Sortiment haben, sind Beispiele für bekannte deutsche Marken, an die ich mich wenden und die ich fragen kann: Wie produziert ihr eigentlich? Welche Initiativen in Bangladesch unterstützt ihr? Wie geht es eigentlich den Arbeiterinnen vor Ort?
Weitere Informationen zu dieser Förderung findest du hier
Als Politikwissenschaftlerin interessiert sich Katharina dafür, was Gesellschaften bewegt. Sie fragt sich: Wer bestimmt die Regeln? Welche Ideen stehen im Wettstreit miteinander? Wie werden aus Konflikten Kompromisse? Einer Sache ist sie sich allerdings sicher: Nichts muss bleiben, wie es ist.