Schon beim Landeanflug auf den Flughafen von Dakar, der Hauptstadt des Senegals, wird mir klar: Hier tut sich etwas! Als ich im Jahr 2014 zum letzten Mal hier war, landete ich noch auf dem alten Stadtflughafen. Jetzt schwebe ich auf den neuen Flughafen zu. Die für deutsche Verhältnisse in einer Rekordzeit von 10 Jahren gebaute Anlage glänzt noch wie neu. Das Projekt ist wichtiger Teil der Regierungsstrategie mit der der Senegal bis zum Jahr 2035 in verwandelt werden soll.
Bei meinem letzten Besuch stand noch ganz am Anfang. Heute, knapp 4 Jahre später, will ich eine erste Bilanz ziehen: Geht die Strategie der senegalesischen Regierung auf? Auf meinem Reiseplan stehen neben Dutzenden Interviews vor allem 3 Orte: Die Retortenstadt Diamniadiao, der Fischerstrand von Joal und ein Biobauer nahe Fatick.
Warum der Senegal wichtig ist
Der Senegal ist nicht das einzige afrikanische Entwicklungsland, das den Weg in die Wohlstandsgesellschaft sucht. Für mich ist es aber das vielleicht interessanteste, denn schaut man sich das Land und die Gesellschaft an, drängt sich die Frage auf: Wenn es hier nicht funktioniert, wo dann?
Zukunftsorientiert, verständlich, werbefrei. Dafür stehen wir. Mit Wohlfühl-Nachrichten hat das nichts zu tun. Wir sind davon überzeugt, dass Journalismus etwas bewegen kann, wenn er sowohl Probleme erklärt als auch positive Entwicklungen und Möglichkeiten vorstellt. Wir lösen Probleme besser, wenn wir umfassend informiert und positiv gestimmt sind – und das funktioniert auch in den Medien. Studien haben gezeigt, dass Texte, die verschiedene Lösungen diskutieren, zu mehr Interesse führen, positive Emotionen erzeugen und eine erhöhte Handlungsbereitschaft generieren können. Das ist die Idee unseres Konstruktiven Journalismus.
Es kann arrogant wirken, als Wohlstandskind die Frage zu stellen, warum es auf der Welt immer noch Krieg und Armut gibt. Zu einfach entsteht der Eindruck, man habe selbst alle Antworten parat. Als Entwicklungs-, Friedens- und Konfliktforscher findet Peter die Frage dennoch wichtig. Denn er geht immer davon aus, dass es mehr als eine Wahrheit gibt und die eigene am wenigsten zählt. Sein besonderes Interesse gilt Afrika. In 12 Ländern des Kontinents hat er bereits recherchiert.