Mit dieser Technologie kannst du jedem vertrauen
Bitcoin war gestern. Faire Diamanten, private Elektro-Tankstellen, globales Trinkgeld – jetzt zeigt die Blockchain, was sie wirklich kann.
Bitcoins sind möglicherweise Rattengift im Quadrat.
Mit diesen Worten verpasste die Unternehmer-Legende
Wenn sich 2 der 3 reichsten Menschen der Welt in Bezug auf Geld einig sind, dann ist da wahrscheinlich etwas dran. Tatsächlich sind Bitcoins von einem effektiven Zahlungsmittel
Der Wink mit dem Zaunpfahl: Eine Bitcoin-Konferenz in Miami wollte als Zahlungsmittel keine Bitcoins akzeptieren.
Doch selbst wenn Bitcoins in Zukunft in der Versenkung verschwinden, hat die erste digitale Währung gezeigt, welches Potenzial in der Technologie steckt, auf der sie beruht. Visionäre und Start-ups arbeiten derzeit fieberhaft an neuen Anwendungen für diese Technologie – der sogenannten Blockchain.
Mit neuen Ideen wollen sie die ganze Welt verändern. Denn was die Blockchain verspricht, ist nicht nur bei digitalem Geld gefragt, sondern in so gut wie jedem Bereich unseres Lebens:
Blockchain für mehr Transparenz in den Warenketten
Das Vertrauen steckt im Kern der
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Wenn ein Teilnehmer eines Blockchain-Netzwerks Informationen sendet – etwa weil er eine Überweisung mit Bitcoin macht –, wird diese von allen Computern des dezentralen Netzwerkes empfangen.
Es ist nur logisch, die Blockchain dort einzusetzen, wo illegale Geschäfte und Betrug an der Tagesordnung sind. Etwa bei Diamanten. Denn noch immer gibt es die Chance, dass das, was hierzulande im Ehering funkelt,
Diese »Blutdiamanten« werden illegal geschürft, nicht selten von Kindern unter Androhung von Waffengewalt durch
Genau hier setzt das Londoner Unternehmen Everledger an. Es bietet eine Blockchain-Anwendung für wertvolle Handelsgüter an,
Unsere Technologie erschafft einen digitalen Fußabdruck auf der Blockchain. – Calogero Scibetta, Head of Business Development von Everledger
Und so geht es:
Nach eigenen Angaben wurden bisher
Everledger ist dabei nur eine Blockchain-Anwendung von vielen. Im Deutschland legen 2 Programmierer-Brüder bereits den Grundstein einer Sharing Economy – mit Blockchain.
Blockchain als Türöffner für eine Sharing Economy
Leihen und Kaufen ist unter Freunden kein Problem. Doch Fremden etwas zu leihen, sorgt meist für ein mulmiges Gefühl in der Magengrube. Nicht umsonst gibt es bei Mietwagen oder Wohnungen komplexe Mietverträge samt Absicherungssummen – zumindest bisher.
Unser Produkt ermöglicht es, jedes Objekt sicher zu mieten, zu verkaufen oder zu teilen – ganz ohne Mittelsmann. – Christoph Jentzsch, Slock.it
Denn genau hier setzen Christoph und Simon Jentzsch von Slock.it an. Die beiden Programmierer-Brüder gründeten in ihrer Heimatstadt
Dazu muss der Besitzer die Steuerung der Maschine per Chip ermöglichen und diesen im Netzwerk registrieren. Jeder Teilnehmer im Slock.it-Netzwerk kann diese dann zeitweise nutzen und seine Wäsche waschen. Die Abwicklung geschieht automatisch über sogenannte »smart contracts«, also intelligente Verträge. Der Mieter bezahlt den Besitzer direkt über die Blockchain.
Doch Waschmaschinen sind nur die Spitze des digitalen Eisbergs. Christoph und Simon Jentzsch verweisen gern darauf, dass auch Autos, Wohnungen oder Bürogebäude »nur 10% der Zeit genutzt werden«. Warum also in der Zwischenzeit nicht profitabel vermieten?
Damit entspricht Slock.it dem Grundgedanken einer sogenannten Sharing Economy, in der weniger eigener Besitz notwendig ist, weil
Theoretisch geht das auch ohne Blockchain. Doch erst diese eliminiert eine zentrale Schaltstelle, die ausfallen oder gehackt werden könnte oder
Wo Slock.it als Blockchain-Anwendung bereits heute helfen kann, zeigt sich im Bereich der Elektromobilität. Denn es fehlen öffentliche Ladesäulen für E-Autos in Deutschland – private Ladesäulen gibt es aber genug. Um das Problem zu lösen, kooperierte Slock.it mit Innogy,
Daraus entstand das Unternehmen MotionWerk, das die erste Share&Charge-Auflade-App programmierte. Und so geht es: Der Besitzer stattet die Station mit der Software aus; der E-Auto-Besitzer zapft dann beim Privatmann Strom aus der Ladesäule und
Viele private Ladesäulen haben noch keine Internet-Anbindung und können damit nicht mit der Blockchain-Technologie vermietet werden. Das sind Anfangsprobleme, die sich über die nächsten Jahre noch lösen werden. Letztlich geht es uns darum, die öffentliche Infrastruktur in Zukunft zu verbessern.
Manche Blockchain-Visionäre denken sogar noch weiter in die Zukunft. Ein junger Berliner will mit der Blockchain die Weltwirtschaft fairer machen.
Globales Trinkgeld gegen Ausbeutung im Kleidungsgeschäft
»Einfach machen und die Welt verbessern!« ist das Motto des Berliner Aktivisten Jonathan Funke. Während Everledger und Slock.it bereits Erfolge erzielen, steht sein Blockchain-Projekt noch in den Startlöchern. Doch es hat Sprengkraft.
Entstanden ist die Idee vor 3 Jahren, als ich gegen die Primark-Eröffnung demonstriert habe – weil ein T-Shirt einfach nicht weniger kosten sollte als eine Kanne Kaffee.
Bei Billigketten wie Primark ist jeder Cent hart kalkuliert. Die Verlierer sind die Hersteller in den armen Ländern. Bei ihnen kommt nur ein Bruchteil des Geldes an;
Ein Näher in Bangladesch verdient nur rund
Dabei würde schon 1 Euro Aufpreis pro Jeans reichen,
Genau hier setzt tip me an. Das Projekt soll es den Käufern im Westen ermöglichen, den Produzenten ein freiwilliges Trinkgeld zu zahlen. »Die beiden Enden der Lieferkette direkt verbinden«,
Viele Leute sind bereit, mehr zu geben. Sie wissen aber nicht wie und haben Angst, dass das Geld unterwegs veruntreut werden könnte. Wenn es jedoch eine direkte Möglichkeit gibt, faire Löhne zu garantieren, gibt es auch keine Ausreden mehr; weder für Konsumenten noch für Unternehmen.
Abwicklungsort für dieses globale Trinkgeld ist die Blockchain. Und so soll es einmal aussehen: In einem Onlineshop wird neben einem Produkt wie einem T-Shirt auch sein Näher gezeigt. Dieser gibt an, was er mit einem »Trinkgeld« machen würde. Die Daten dazu liegen unabhängig vom Kleidungskonzern auf der Blockchain gespeichert. Beim Bezahlen kann der Käufer
Die Technologie dient dabei auch als Beleg und Sicherheit für den Spender, wie Jonathan Funke beschreibt: »Das ist der Vorteil. Alles, was du auf der Blockchain tust, ist transparent und in Stein gemeißelt.« Um die Authentizität der Produzenten zu gewährleisten, lernt tip me von der Technologie eines anderen Blockchain-Projektes: Ein Iris-Scan als Identitätsnachweis wurde bereits vom
Doch damit tip me irgendwann funktioniert, muss Jonathan Funke die undurchsichtigen Lieferketten der Konzerne offenlegen. Diese hätten durch tip me erstmals sogar ein Interesse an dieser Transparenz: Ein globales Trinkgeld könnte das Gewissen potenzieller Kunden beruhigen und die Unternehmen sich als Vorreiter in Sachen Fairness präsentieren.
Am Ende kann und sollte keine Technologie es ersetzen, den Leuten vor Ort zuzuhören und bestehende Strukturen zu unterstützen. Unser Pilotprojekt soll mit Cotton Made in Africa starten – um erst mal zu zeigen,
Tip me verfolgt dabei – wie auch Slock.it und Everledger – eine Zukunft, in der digitales Vertrauen und Transparenz neue Möglichkeiten eröffnen und jeder Konsument mehr Einsicht und Kontrolle erhält. Und das ist ein Anspruch, gegen den auch die selbst ernannten Weltverbesserer Bill Gates und Warren Buffett wenig einzuwenden haben dürften.
Weitere Informationen zu dieser Förderung findest du hier!
Titelbild: Tobias Kaiser - copyright