Du willst dich bedanken oder deine Liebe bekunden? Dafür musst du doch nicht gleich Menschen quälen und deine Gesundheit gefährden.
28. Mai 2018
– 6 Minuten
Adrian Syzmanski
Irgendwie fühlt sie sich nicht richtig wohl, es juckt überall. Kratzen kann sie sich nicht. Dazu kommen die schrecklichen Bilder, die sie einfach die zarten Kinderhände, übersät mit Pusteln und Narben. Die betretenen Blicke der Frauen, die sich nie vor den anzüglichen Bemerkungen und den grapschenden Händen der Aufseher sicher fühlen können. Jetzt, nach 5-tägiger Reise mit Zwischenstopp in den Niederlanden, ist sie gemeinsam mit ihren Kolleginnen bei dir angekommen und steht ein wenig bedrückt im Wohnzimmer. Und jetzt soll sie einfach so aufblühen und für dich strahlen, als wäre nichts gewesen?
Die Rose, die in Kolumbien geschnitten, im weltgrößten Blumenhandel Aalsmeer, 20 Kilometer vor der Amsterdamer Innenstadt, zwischengehandelt und dann von deinem Freund
Wer hätte das gedacht: Die sind Egal ob zum Mutter- oder am Valentinstag: Wir zeigen unsere Aufmerksamkeit gern durch die Blume. Doch damit befeuern wir eine höchst problematische Industrie – bei der wir lieber einmal genauer hinsehen sollten.
Schnittblumen sind dornige Probleme
Zukunftsorientiert, verständlich, werbefrei. Dafür stehen wir. Mit Wohlfühl-Nachrichten hat das nichts zu tun. Wir sind davon überzeugt, dass Journalismus etwas bewegen kann, wenn er sowohl Probleme erklärt als auch positive Entwicklungen und Möglichkeiten vorstellt. Wir lösen Probleme besser, wenn wir umfassend informiert und positiv gestimmt sind – und das funktioniert auch in den Medien. Studien haben gezeigt, dass Texte, die verschiedene Lösungen diskutieren, zu mehr Interesse führen, positive Emotionen erzeugen und eine erhöhte Handlungsbereitschaft generieren können. Das ist die Idee unseres Konstruktiven Journalismus.
Maren hat in Neurowissenschaften promoviert, weil sie unser Denkapparat so fasziniert. Die schlechte Nachricht: Wir sind weit davon entfernt, unser Gehirn zu verstehen. Die gute Nachricht: Unser Gehirn ist veränderbar, und zwar ein Leben lang. Wahrnehmungen, Gewohnheiten und Entscheidungen sind also offen für unsere (Lern-)Erfahrungen. Und damit auch für die Erkenntnis: Ich habe mich getäuscht!