Die Sonne brennt dir in den Nacken. Mühsam schrubbst du den getrockneten Schlamm von den Speichen. Es lohnt sich: Nach einer Stunde Schrubberei erstrahlt dein Rad in neuem Glanz. Der dreckverschmierte Stofffetzen, der früher einmal dein Lieblings-Shirt war, hat ausgedient. Wehmütig wirfst du ihn zu den Kartoffelschalen auf den Komposthaufen.
Moment, Komposthaufen?
Ja, Komposthaufen! Denn dein Baumwoll-Shirt besteht schließlich zu 100% aus biologisch abbaubaren Materialien. Was bei Joghurtbechern und Plastiktüten mit
noch in ziemlich unbequemen Kinderschuhen steckt, ist bei Kleidung schon seit jeher möglich: ein Produkt, das nach der (richtigen) Entsorgung restlos verrottet.
Trotzdem enthalten
der Kleidungsstücke, die du weltweit kaufen kannst,
– die Jahrhunderte überdauert. Und während Wegwerfkaffeebecher und eingeschweißte Gurken längst als Umweltsünde gelten, spricht kaum jemand über das Plastik im Kleiderschrank.
Obwohl wir für unsere Kleidung aus der Vielfalt der Natur schöpfen können, halten wir am Kunststoff-Kostüm fest. Warum?
Zukunftsorientiert, verständlich, werbefrei. Dafür stehen wir. Mit Wohlfühl-Nachrichten hat das nichts zu tun. Wir sind davon überzeugt, dass Journalismus etwas bewegen kann, wenn er sowohl Probleme erklärt als auch positive Entwicklungen und Möglichkeiten vorstellt. Wir lösen Probleme besser, wenn wir umfassend informiert und positiv gestimmt sind – und das funktioniert auch in den Medien. Studien haben gezeigt, dass Texte, die verschiedene Lösungen diskutieren, zu mehr Interesse führen, positive Emotionen erzeugen und eine erhöhte Handlungsbereitschaft generieren können. Das ist die Idee unseres Konstruktiven Journalismus.