Wieso Drogen aus dem Radio nicht abhängig machen
Verführen Breaking Bad, Bob Marley und die Beatles zum Drogenkonsum? Eher nicht. Entscheidend ist sowieso etwas ganz anderes.
Kakteen. Schroffe Felsen. Mittagssonne, stahlblauer Himmel. Eine beige Hose (wie zur Hölle kommt eine Hose in den Himmel über New Mexico?) weht ins Bild, bis sie auf der staubigen Straße landet. Dann brettert ein ramponiertes Wohnmobil über sie hinweg. Der Fahrer, nur in Unterhose und mit einer Gasmaske im Gesicht, rast wie irre durch die Wüste, verliert die Kontrolle und setzt das Wohnmobil in den Sand. Er steigt aus, tauscht Gasmaske gegen Brille und zieht sich ein Hemd an. Er kramt eine Videokamera hervor, richtet sie auf sein Gesicht und sagt: »Mein Name ist Walter Hartwell White.«
Mit diesen Bildern beginnt die Fernsehserie Breaking Bad, ein Drogen-Drama, in der Walter White der Held ist. Der Chemielehrer ist an Krebs erkrankt und braucht Geld für seine Behandlung, also beginnt er, Chrystal Meth zu kochen und wird im Verlauf der Serie zum Großproduzenten.
Breaking Bad ist laut
Drogen machen kreativ, glücklich, lustig, unbesiegbar, energiereich oder geil. Deshalb werden sie konsumiert, obwohl sie auch abhängig, krank, lustlos, apathisch oder traurig machen. Und deshalb greifen viele Künstler, Intellektuelle und Visionäre auf sie zurück. »Wenn man von einem unerträglichen Druck loskommen will, so hat man Haschisch nöthig«, schreibt Friedrich Nietzsche in
Titelbild: Robin Schüttert - copyright