»Jetzt sollte auch dem Letzten klar sein, dass die Demokratie ernsthaft in Gefahr ist«
Nach Chemnitz gibt es keine Ausrede mehr, nicht zu handeln. Sozialwissenschaftler und Aktivist Farhad Dilmaghani fordert eine neue, starke Bürgerrechtsbewegung.
Erst #MeTwo, dann Chemnitz – in den letzten Wochen wurde Rassismus in Deutschland immer sichtbarer. Dass es dieses Problem noch immer gibt, überraschte viele. Nicht so Menschen wie Farhad Dilmaghani, der seit über 20 Jahren gegen strukturellen Rassismus kämpft. Heute ist er Vorsitzender der Organisation
Chemnitz ist eine Zäsur
Chemnitz ist aber auch eine Zäsur. Man darf den Begriff nicht überstrapazieren. Aber jetzt sollte auch dem Letzten klar sein, dass die Demokratie ernsthaft in Gefahr ist und die AfD der parlamentarische Arm der Rechtsextremen ist, die Seite an Seite mit Neonazis und PEGIDA marschiert wie beim sogenannten Trauermarsch letzten Samstag.
Marcel Tschekow, der die AfD seit Gründung analysiert, weist zu Recht auch auf die Verbindungen zwischen AfD und sensiblen staatlichen Organen hin. Allein in der Bundestagsfraktion der AfD bestehen 30 Verbindungen zur Sicherheit und Justiz. 4 Abgeordnete sind ehemalige Staatsanwälte, Oberstaatsanwälte oder Richter. 17 Abgeordnete besitzen Verbindungen zur Bundeswehr. 7 weitere Abgeordnete der Bundestagsfraktion besitzen Verbindungen zur Polizei. Wer glaubt, das sei ein Spuk, der irgendwann einfach so vorbeigehe, der hat Herrn Gauland nicht zugehört, als er mit hassverzerrter Stimme rauspresste:
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