Es ist Zeit, die Abhängigkeit vom Wirtschaftswachstum zu beenden
Mehr als 240 Wissenschaftler wenden sich heute in einem Brandbrief an die europäische Öffentlichkeit.
You want to read this letter in English?
Click here
In dieser Woche treffen sich
In den vergangenen 70 Jahren war das Was wir brauchen, ist eine gerechtere Verteilung der Einkommen und des Reichtums, den wir bereits haben.
Um die sozialen Probleme in den europäischen Ländern zu lösen, brauchen wir heute kein weiteres Wachstum. Was wir brauchen, ist eine
Zudem wird es immer schwieriger, überhaupt Wachstum zu erzeugen – weil die Produktivitätszuwächse abnehmen, die Märkte gesättigt sind und die Umwelt geschädigt ist. Wenn sich diese Trends fortsetzen,
Die aktuellen politischen Entscheider*innen sind nicht bereit, sich mit diesen Themen zu befassen – zumindest bis jetzt nicht. Das Projekt der
Die gute Nachricht ist, dass sich in der Zivilgesellschaft und Wissenschaft eine Postwachstumsbewegung herausbildet. Sie hat unterschiedliche Namen an verschiedenen Orten: Neue Technologien könnten genutzt werden, um die Arbeitszeit zu verkürzen und die Lebensqualität zu verbessern.
und all das ohne Wirtschaftswachstum, vorausgesetzt, wir ergreifen Maßnahmen, um unsere derzeitige Wachstumsabhängigkeit zu überwinden.
Angesichts der sich abzeichnenden Risiken wäre es unverantwortlich, wenn sich Politiker*innen und politische Entscheidungsträger*innen nicht mit den Möglichkeiten für eine Zukunft nach dem Wachstum auseinandersetzen. Die Konferenz in Brüssel ist ein vielversprechender Anfang, aber es braucht noch viel stärkere Anstrengungen. Als eine Gruppe engagierter Sozial- und Naturwissenschaftler*innen aus allen 28 EU-Staaten fordern wir die Europäische Union, ihre Institutionen und die Mitgliedstaaten deshalb auf:
- Eine Sonderkommission im EU-Parlament einzurichten, die sich mit den Zukunftsperspektiven für eine Zeit nach dem Wachstum (Post-Growth-Futures) befasst. Diese Kommission sollte aktiv über die Zukunft des Wachstums diskutieren, politische Alternativen für Zukunftsperspektiven nach dem Wachstum entwickeln und das Streben nach Wachstum als übergeordnetes politisches Ziel überdenken.
- Alternative Indikatoren in den makroökonomischen Rahmen der EU und ihrer Mitgliedstaaten einzubeziehen. Die Wirtschaftspolitik sollte hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf das menschliche Wohlergehen, den Ressourcenverbrauch, gesellschaftliche Ungleichheit und die Bereitstellung menschenwürdiger Arbeit bewertet werden. Diese Indikatoren sollten bei Entscheidungsfindungen eine höhere Priorität erhalten als das BIP.
- Den Stabilitäts- und Wachstumspakt in einen Stabilitäts- und Wohlstandspakt umzuwandeln.
- Ein Ministerium für wirtschaftliche Transformation in jedem Mitgliedstaat einzurichten. Eine neue Wirtschaft, die sich direkt auf das menschliche und ökologische Wohlergehen konzentriert, könnte eine viel bessere Zukunft bieten als eine, die strukturell vom Wirtschaftswachstum abhängt.
Du möchtest den Brandbrief auf Deutsch lesen?
Klicke hier
This week, scientists, politicians, and policy makers are gathering in Brussels for a
For the past seven decades, GDP growth has stood as the primary economic objective of European nations. But as our economies have grown, so has our negative impact on the environment. We are now exceeding the It requires a fairer distribution of the income and wealth that we already have.
Today, solving social problems within European nations does not require more growth. It requires a fairer distribution of the income and wealth that we already have.
Growth is also becoming harder to achieve due to declining productivity gains, market saturation, and ecological degradation. If current trends continue,
Those in power have not been willing to engage with these issues, at least not until now. The European Commission’s
The good news is that within civil society and academia, a post-growth movement has been emerging. It goes by different names in different places: New technologies could be used to reduce working time and improve quality of life.
the need for economic growth, provided we enact policies to overcome our current growth dependence.
Some of the
Given the risks at stake, it would be irresponsible for politicians and policy makers not to explore possibilities for a post-growth future. The conference happening in Brussels is a promising start, but much stronger commitments are needed. As a group of concerned social and natural scientists representing all Europe, we call on the European Union, its institutions, and member states to:
- Constitute a special commission on Post-Growth Futures in the EU Parliament. This commission should actively debate the future of growth, devise policy alternatives for post-growth futures, and reconsider the pursuit of growth as an overarching policy goal.
- Incorporate alternative indicators into the macroeconomic framework of the EU and its member states. Economic policies should be evaluated in terms of their impact on human wellbeing, resource use, inequality, and the provision of decent work. These indicators should be given higher priority than GDP in decision-making.
- Turn the Stability and Growth Pact (SGP) into a Stability and Wellbeing Pact. The SGP is a set of rules aimed at limiting government deficits and national debt. It should be revised to ensure member states meet the basic needs of their citizens, while reducing resource use and waste emissions to a sustainable level.
- Establish a Ministry for Economic Transition in each member state. A new economy that focuses directly on human and ecological wellbeing could offer a much better future than one that is structurally dependent on economic growth.
Titelbild: Johan Wieland - CC BY-ND 3.0