In Deutschland gibt es keine Mindestrente. Dieser Professor will das ändern
Unser Rentensystem ist nicht zukunftssicher. Die »1.000-Euro-Rente« soll die Staatskasse entlasten und gleichzeitig jedem ein auskömmliches Leben im Alter ermöglichen.
Eines Tages, Baby, werden wir alt sein. Vielleicht verbringen wir einen güldenen Lebensabend mit einem Gläschen Riesling auf dem Balkon. Vielleicht müssen wir aber auch jeden Euro und jeden Kryptocoin 2-mal umdrehen, weil uns Globalisierung und Automatisierung unsere Jobs genommen haben und unsere Rente entsprechend mickrig ist.
Diese Sorge haben immerhin 4 von 10 Deutschen – zumindest bejahten 39% der Teilnehmer der jüngsten »Ängste in Deutschland«-Umfrage Ängste Die Bundesregierung hat gerade versprochen, dass die Renten bis zum Jahr 2025 nicht unter 48% des früheren Durchschnittsgehalts sinken. Ein Mindestlohnempfänger würde so auf rund 500 Euro Rente kommen – das ist zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig.
Könnte man den Rentnern von morgen nicht eine staatliche Mindestrente garantieren? Könnte man nicht auch das Pferd von hinten aufzäumen und den Rentnern von morgen statt so einer Quote eine staatliche Mindestrente garantieren? Eine Art für Rentner, die lange genug eingezahlt haben? und auch für Deutschland haben Fachleute schon einmal ein Konzept für eine garantierte Mindestrente vorgelegt, die sogar noch den Staatshaushalt entlasten und vom demografischen Wandel unabhängig sein soll. Die »1.000-Euro-Rente« nennt der Berliner Rechtsprofessor Hans-Peter Schwintowski seinen Plan. Ich habe mit ihm darüber gesprochen, wie das genau funktioniert, und sämtliche Parteien im Bundestag gefragt, wie es mit der politischen Umsetzbarkeit aussieht.
Die Rente von morgen wird schon heute zum Problem
Die Geschichte unseres Rentensystems in seiner heutigen Form beginnt im Jahr 1957 mit Bundeskanzler Konrad Adenauer. Mit dem Versprechen einer üppigen Rente trat er den Wahlkampf zu seiner dritten Amtszeit an und erreichte damit für die Union – heute schafft sie die nicht mal mehr in Bayern. Die Kassen waren aber auch ein Jahrzehnt nach dem Krieg noch ziemlich leer, sodass die Regierung für diese soziale Wohltat nicht sofort Geld zurücklegen konnte. Also beschloss Adenauers Regierung: Das Geld, das die Jüngeren in die Rentenkassen einzahlten, sollte nicht bis zu deren Ruhestand angelegt, sondern sofort an die Älteren ausbezahlt werden. Und wenn sie eines Tages selbst in Rente gehen würden, würde die Generation ihrer Kinder dafür zahlen. Auf diesem Generationenvertrag (Umlagefinanzierung) fußt unser Rentensystem bis heute.
Zukunftsorientiert, verständlich, werbefrei. Dafür stehen wir. Mit Wohlfühl-Nachrichten hat das nichts zu tun. Wir sind davon überzeugt, dass Journalismus etwas bewegen kann, wenn er sowohl Probleme erklärt als auch positive Entwicklungen und Möglichkeiten vorstellt. Wir lösen Probleme besser, wenn wir umfassend informiert und positiv gestimmt sind – und das funktioniert auch in den Medien. Studien haben gezeigt, dass Texte, die verschiedene Lösungen diskutieren, zu mehr Interesse führen, positive Emotionen erzeugen und eine erhöhte Handlungsbereitschaft generieren können. Das ist die Idee unseres Konstruktiven Journalismus.
Wenn Zugvögel im Schwarm fliegen, beeinflusst jedes einzelne Tier die Richtung aller – das hat David bei einer Recherche gelernt. Sonst berichtet er eher über Menschen, stellt sich dabei aber eine ganz ähnliche Frage: Welche Rolle spielt der einzelne Wähler und Verbraucher, welchen Einfluss hat jeder von uns auf die Gesellschaft? David recherchiert gern unterwegs, studiert hat er Musikmanagement, Englisch und Journalismus.