Reiche Städte, arme Dörfer: Wie wir den sozialen Sprengstoff entschärfen
Bröckelnde Brücken, lahmes Internet, marode Schulen: Damit uns nicht alles um die Ohren fliegt, sagt mir der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, was wir jetzt tun müssen.
Deutschland geht es gut!
Zumindest finanziell. Die Einnahmen des Staates sprudelten in den vergangenen Jahren, einer frisch angebohrten Ölquelle gleich, scheinbar unaufhörlich. Kein Jahr verging ohne neue Rekordüberschüsse.
Volle Kassen, klamme Kommunen
Schauen wir jedoch genauer hin, trübt sich das Bild, denn es kommt ganz darauf an, welche Regionen wir betrachten: Volle Kassen findet man in erster Linie in den süddeutschen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg. In Berlin, Sachsen oder auch Nordrhein-Westfalen sieht es hingegen schon
Schauen wir noch genauer, werden die Ungleichheiten noch wesentlich tiefgreifender: Abseits von den florierenden Ballungszentren wie Hamburg, München oder Stuttgart ist knapp jede dritte Kommune in Deutschland überschuldet. Manche von ihnen so sehr, dass sie ohne immer neue Kredite nicht mehr überleben könnten.
Die Folgen sind dramatisch und reichen von geschlossenen Schwimmbädern und Theatern über gammelnde Schulklos bis hin zu wegen Einsturzgefahr geschlossenen Brücken. Hier herrscht nicht selten Tristesse und Perspektivlosigkeit – wer kann, zieht weg. Zurück bleiben die Alten und finanziell Schwachen.
Wie passt das alles zusammen?
Woher kommt die Ungleichheit?
Titelbild: Tobias Kaiser / Adrian Szymanski - copyright