Es ist Freitag, der 1. Februar 2019. Bei sozialen Medien lese ich, dass morgen wieder Hunderttausende Menschen gegen Venezuelas Präsidenten Nicolás Maduro auf die Straße gehen wollen. Sie machen ihn für den katastrophalen Zustand des Landes verantwortlich. Misswirtschaft, Inflation und andere Gründe haben dazu geführt, dass sich viele Menschen nicht einmal mehr Grundnahrungsmittel leisten können. Die Folge ist eine Hungersnot, die sich immer weiter verschärft.
haben das Land bereits verlassen, fast 10% der Bevölkerung. Es ist klar, dass sich etwas ändern muss. Und für die Demonstranten trägt diese große Veränderung einen Namen:
Ein junger Ingenieur, der Maduro gewaltfrei stürzen will. Am 23. Januar lässt er sich als Übergangspräsident vereidigen. Jetzt hat das krisengeschüttelte Land 2 Amtsinhaber.
Meine Bekannte
die in der Hauptstadt Caracas zu Hause ist, wird mitdemonstrieren. Sie ist Ende 20 und Anwältin. Wir haben uns vor rund 10 Jahren bei einer journalistischen Recherche kennengelernt und sprechen seitdem immer wieder zur Lage in Venezuela miteinander. Meistens im Chat, weil die Telefonleitungen unzuverlässig sind. Seit sich die Situation dort so dramatisch verschlechtert hat, verfolge ich die Ereignisse noch genauer. Was mir Gabriela erzählt, lässt mich besser verstehen, was in dem Land passiert. Und weil ich auch in Deutschland von vielen Seiten höre, dass die Situation vor Ort so undurchschaubar sei, möchte ich mit Gabrielas und meinen echten Chats ein wenig Licht ins Dunkel bringen.
Zukunftsorientiert, verständlich, werbefrei. Dafür stehen wir. Mit Wohlfühl-Nachrichten hat das nichts zu tun. Wir sind davon überzeugt, dass Journalismus etwas bewegen kann, wenn er sowohl Probleme erklärt als auch positive Entwicklungen und Möglichkeiten vorstellt. Wir lösen Probleme besser, wenn wir umfassend informiert und positiv gestimmt sind – und das funktioniert auch in den Medien. Studien haben gezeigt, dass Texte, die verschiedene Lösungen diskutieren, zu mehr Interesse führen, positive Emotionen erzeugen und eine erhöhte Handlungsbereitschaft generieren können. Das ist die Idee unseres Konstruktiven Journalismus.