Stell dir vor, du bist in Not und kein Arzt kann dir helfen
Immer weniger Ärzte führen Schwangerschaftsabbrüche durch. Sind Papayas die Lösung?
3 junge Frauen sitzen an einem mit Frischhaltefolie umwickelten Tisch und schauen konzentriert auf eine Papaya. Mit einem Metallstift bohren sie ein Loch in die Schale, anschließend saugen sie mit einer Art durchsichtiger Fahrradpumpe das orangefarbene Fruchtfleisch heraus. Eine seltsame Szenerie. Sie zu erklären wirft eher noch mehr Fragen auf: Die Anwesenden sind Medizinstudentinnen, die sich mit den nötigen Handgriffen für einen Schwangerschaftsabbruch vertraut machen. Warum brauchen sie dafür exotische Früchte?
Einen Abend zuvor steht Paula Kurz in einem Hörsaal in Marburg. Sie trägt einen Pullover, auf dem ein Eierstock abgebildet ist, der linke Eileiter reckt sich dem Betrachter wie ein Mittelfinger entgegen. Paula Kurz spricht heute hier für die Organisation
Danach erläutert die Studentin mit den regenbogenfarbenen Zöpfen die praktischen Aspekte des Eingriffs, erzählt von selbsternannten
In der zweiten Reihe des Hörsaals sitzt, entspannt strickend, ein unfreiwillig prominent gewordener Gast: die Ärztin Kristina Hänel.
Titelbild: Deon Black - CC0 1.0