Die Natur ist der größte Dienstleister
Jedes Jahr schenkt sie uns Dienstleistungen im Wert von 111 Billionen Euro – noch. Mit diesem Argument versteht sogar Christian Lindner, warum Umweltschutz wichtig ist.
Die Natur steckt in einer nie da gewesenen Krise. Die Zerstörung der Ökosysteme ist in der Menschheitsgeschichte beispiellos. Die Geschwindigkeit, mit der Tier- und Pflanzenarten aussterben und so für immer von unserem Planeten verschwinden, nimmt künftig sogar noch weiter zu. Zu diesem Fazit kommt der
Die Belege sind erdrückend: In den meisten Ökosystemen an Land hat die Artenvielfalt im letzten Jahrhundert um 20% abgenommen. Jede achte Tier- oder Pflanzenart dürfte es in 30 Jahren schon nicht mehr geben. Viele Arten sind bereits jetzt für immer von der Bildfläche verschwunden.
Doch: Warum sollte uns als Menschen das alles überhaupt interessieren?
Was die Natur für uns leistet
Die Natur hat einen Wert an und für sich; jedes Wesen hat ein Recht auf Leben! Diese Antwort kommt intuitiv in den Sinn, wirtschaftlich und politisch ist sie jedoch schwach. In der Logik des Marktes ist die Natur bisher meistens nur ein »Nice-to-have«, eine nette Dreingabe. Wenn sie in Konkurrenz zur wirtschaftlichen Entwicklung steht, zieht sie bei politischen Abwägungen jedoch meist den Kürzeren.
Deshalb versuchen Wissenschaftler und Umweltschützer seit geraumer Zeit herauszustellen, was die Natur alles für uns leistet. Zum Beispiel
- reinigen Sumpfgebiete Wasser und stellen so Millionen Menschen Trinkwasser bereit.
- bestäuben Bienen und Insekten unsere Feldfrüchte und sorgen so dafür, dass unsere Vorratskammern gefüllt bleiben.
- schützen Mangrovenwälder Millionen Menschen vor Überflutungen.
- sichern Korallenriffe und andere Naturattraktionen Menschen weltweit ein Einkommen durch Tourismus.
- nehmen Regenwälder und Ozeane Unmengen an CO2 auf und schützen uns so vor einem noch viel dramatischeren Klimawandel.
Titelbild: Mildly Morbid - CC0 1.0