In der katholischen Kirche werden Frauen systematisch kleingehalten. Jetzt fordern sie das Patriarchat heraus
Seit Samstag streiken katholische Frauen in ganz Deutschland. Lisa Kötter ist eine der Initiatorinnen. Für sie ist die Kirche ein Zuhause. Ausziehen will sie nicht – aber endlich gründlich ausmisten.
Die katholische Kirche hat ein Problem:
Eine Gruppe Münsteraner Frauen hat sich entschieden, trotzdem zu bleiben. Aber nicht schweigend, sondern lautstark, um etwas zu bewegen.
Frauenlob wird gerne von Kirchenmännern gesungen, die aber allein bestimmen, wo Frauen ihre Talente in der Kirche einbringen dürfen. In ihrer Mitte dulden sie nur eine Frau: Maria. Auf ihrem Sockel. Da steht sie. Und darf nur schweigen. Holen wir sie vom Sockel! In unsere Mitte. Als Schwester, die in die gleiche Richtung schaut wie wir.
Außerdem riefen die Frauen aus Münster zum »Streik« in der Woche vom 11. bis zum 18. Mai auf. Die katholische Kirche ist auf ihre vielen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen angewiesen, die Niederlegung der Arbeit soll den Klagen und Forderungen der Frauen Nachdruck verleihen. In ganz Deutschland und sogar im Ausland schlossen sich Frauen an.
»Unsere Mailbox steht nicht mehr still«, sagt Lisa Kötter, eine der Initiatorinnen von »Maria 2.0«. Die Künstlerin engagiert sich seit Langem in der Kirche, unterrichtete früher Kommunionskinder und baute Bühnen für Theatergruppen. Letztes Jahr hat sie mit Mitstreiterinnen Mahnwachen
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