Diese Bürgermeister kämpfen für Menschenrechte – und bringen damit ihre Regierungen ins Schwitzen
Prag bietet Peking die Stirn, Palermo macht Seenotretter zu Ehrenbürgern, deutsche Kommunen kritisieren nationale Migrationspolitik. Wie Ungehorsam jetzt Schule macht.
Prag, im April 2016. Gebettet auf rote Samtkissen sitzt ein Paar auf der Terrasse des Strahov-Klosters und genießt die Aussicht. Mit einem frisch gezapften Bier in der Hand prosten sich die beiden lächelnd zu. Drei Tage werden sie in der Hauptstadt Tschechiens verbringen, am Ende pflanzen sie gemeinsam einen Baum.
Die Rede ist nicht von frisch vermählten Eheleuten, sondern vom
Wenn diese Tage im April 2016 die Flitterwochen waren, dann durchlebt die Beziehung Prag–Peking 3 Jahre später eine handfeste Ehekrise.
Auslöser war ein neuer Mann im Prager Magistrat: Zdeněk Hřib ist seit November 2018 Oberbürgermeister der tschechischen Hauptstadt. Hřib war für die Česká pirátská strana (Tschechische Piratenpartei) angetreten, die in unserem Nachbarland gerade einen Wahlerfolg nach dem anderen feiert.
Kaum im Rathaus angekommen, leistete sich der Pirat aus chinesischer Sicht die erste Provokation. Bei einem Neujahrsempfang mit Diplomaten wollte die chinesische Botschaft verhindern, dass auch Vertreter Taiwans empfangen würden –
Titelbild: Pirátská strana - public domain