3 Apps, die dir eines Tages das Leben retten könnten
Weil im Notfall jede Sekunde zählt, entdecken Rettungskräfte jetzt das Smartphone als Helfer.
Wer in Deutschland in einer Notsituation ist, weiß, welche Nummer er wählen muss: 112.
Während Feuerwehr oder Notärzte losrasen, übernehmen Experten in der Einsatzzentrale eine ebenso wichtige Aufgabe: Sie bleiben in der Leitung und versuchen, möglichst viele Informationen über die Lage zu gewinnen und aus der Ferne zu helfen.
»Bleiben Sie dran und behalten Sie die Ruhe. Wir sind für Sie da.«
Es ist ein gutes System, das seit 46 Jahren in Deutschland Leben rettet. Doch die Notrufe nehmen jedes Jahr zu – in einer Großstadt wie Essen klingelt das Telefon in der Notrufzentrale
Und wer schon einmal in einer solchen Situation war, weiß genau, wie quälend lange das Warten auf die ersehnte Hilfe sein kann.
Hier liest du, wie du im Notfall selbst Leben retten kannst:
Gut, dass das Notruf-System in Deutschland gerade ein Upgrade bekommt. Dabei setzen Einsatzkräfte auf einen neuen Helfer, den heutzutage 8 von 10 Bundesbürgern immer dabeihaben:
Moderne Software macht es zum Lebensretter in der Tasche.
Mit dieser App kommt Erste Hilfe schneller an
»In manchen Fällen zählt jede Sekunde«, weiß Heribert Volmering von der Kreisverwaltung Borken. Er leitet die Borkener Rettungskräfte und die der umliegenden Gemeinden im Münsterland. Die Kreisstadt will nun per App die Überlebenschancen bei Notfällen steigern.
Und so soll es funktionieren: Alle professionellen Ersthelfer der Region registrieren sich bei der Einsatzzentrale und installieren die Notfall-App. Geht ein medizinischer Notfall ein, kann die Zentrale per GPS die Ersthelfer mit App ausfindig machen, die am nächsten dran sind, und ihnen einen
»Notfall in unmittelbarer Umgebung. Können sie
»Nur geschultes Personal kommt in das System«, erklärt Heribert Volmering. »Wir denken da an Rettungssanitäter, Rettungsassistenten, Notfallsanitäter, Ärzte oder Pflegepersonal, die sich gerade in Freizeit befinden. Das Ganze funktioniert natürlich auf freiwilliger Basis – aber wir erwarten schon eine sehr positive Resonanz. Denn diese Klientel hat ihre Einstellung helfen zu wollen schließlich zum Beruf gemacht. Und dieser Grundgedanke hört ja in der Freizeit nicht auf.«
Doch nicht alle Notfälle sind auch für die Notfall-App geeignet, denn die Ersthelfer haben in Freizeit keine medizinische Ausrüstung dabei. Deshalb wird sich die App zunächst auf Herz-Kreislauf-Stillstand konzentrieren, denn bei diesem kann eine
Und die App lässt sich der Kreistag einiges kosten: Etwa 10 Cent pro Einwohner – also 37.000 Euro pro Jahr stellt er für die Lizenz an einen
Diese Lebensretter-Apps kennt bald jeder
Im Herbst 2018 hatte die App Emergency Eye ihre Premiere. Die Idee dazu hatte der heute 20-jährige Unternehmer Viktor Huhles,
Sie überlebten – doch der Schock ließ ihn nicht mehr los. Viktor Huhles wollte Notrufzentralen die Möglichkeit geben, per Smartphone-Kamera eine Situation zu sehen und besser einzuschätzen.
Mit einem Entwicklerteam aus Grevenbroich (Nordrhein-Westfalen) schuf er Emergency Eye. Die Software funktioniert ohne Installation für jede Person in Not: Sie erhält nach Absprache am Telefon eine SMS mit einem Link. Mit einem Klick gibt sie der Einsatzzentrale Zugriff auf die
»Wir wissen jetzt, wo Sie sind. Bitte halten Sie die Kamera auf sich selbst, damit wir die Situation einschätzen können.«
Und auch für die Bundesregierung ist das Leben retten per Smartphone kein Neuland mehr:
Notfall-App, Emergency Eye, Notruf-App – 3 Software-Fortschritte mit dem Potenzial, Leben zu retten. Doch am Ende ist die Software eben doch nur eine Unterstützung für die echten Retter. Deshalb findet auch Heribert Volmering: »Klar, Apps helfen und haben ihre Vorteile. Doch die Rettungsstellen brauchen weiterhin Ressourcen an Personal – und medizinischer Ausstattung.«
Hier findest du die beiden anderen aktuellen Dailys: