So viel Arbeit pro Woche braucht es, um nicht krank zu werden
Wissenschaftler haben jetzt ausgewertet, welche Arbeitszeit am besten zum psychischen Wohlbefinden beiträgt.
Eine kürzere Arbeitswoche ist der Wunsch vieler Arbeitnehmer. Mehr als 1 Million Vollzeitbeschäftigte in Deutschland würden gern auf eine 3/4-Stelle wechseln, auch wenn das Gehalt entsprechend sinken würde. Gleichzeitig
Wie lange wir arbeiten, wird aktuell in der Wirtschaft, in Gewerkschaften, in der Politik und in der Wissenschaft intensiv diskutiert. Daher mangelt es auch nicht an Vorschlägen für die vermeintlich perfekte Arbeitszeit. Bei Perspective Daily berichten wir regelmäßig über
Was spricht eigentlich dafür, weniger zu arbeiten?
Lies hier die wichtigsten Gründe, warum eine Reduzierung der Arbeitszeit heute von so großer Bedeutung ist.
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- Technische Entwicklung: Digitalisierung, Automatisierung und
- Klima: Die Erderwärmung, Ressourcen- und Artenschwund zwingen uns zu einer Reduktion klima- und umweltschädlicher Wirtschaftsproduktion.
- Lebensentwürfe: Beruflicher und finanzieller Erfolg sind nicht mehr das Maß aller Dinge. Eine als sinnhaft erlebte Lebens- und Arbeitsgestaltung gewinnt an Bedeutung.
- Geschlechtergerechtigkeit: Fortschritte im Bereich der Geschlechterverhältnisse führen zu einer neuen Aufteilung von Erwerbsarbeit und Familienarbeit.
- Gemeinsinn: Befürworter einer Arbeitszeitreduzierung und eines bedingungslosen Grundeinkommens sehen die positiven Wirkungen für den Zusammenhalt einer Gesellschaft, wenn Menschen weniger Zeit für ihre Erwerbsarbeit aufwenden und mehr Zeit in soziales Engagement und die Betreuung und Pflege anderer Menschen investieren.
- Arbeitsformen: Die Organisation von Arbeit verändert sich, wird durch die Digitalisierung sowohl zeitlich als auch örtlich flexibler.
Was spricht eigentlich dafür, weniger zu arbeiten?
Lies hier die wichtigsten Gründe, warum eine Reduzierung der Arbeitszeit heute von so großer Bedeutung ist.
Doch obwohl es viele gute Argumente dafür gibt, beruflich kürzerzutreten, hat Arbeit zugleich eine wichtige Funktion, die über das bloße Geldverdienen hinausgeht. Arbeit ist der gesellschaftliche Zusammenhang, in dem Menschen persönlich wachsen,
65% der Beschäftigten sehen in ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft.
Laut einer Umfrage im »Atlas der Arbeit« der Hans-Böckler-Stiftung glauben 65% der Beschäftigten in Deutschland, mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten – und zwar in einem hohen oder sogar sehr hohen Maße. Nur 9% sehen keinen sozialen Wert in ihrer Tätigkeit.
Erwerbsarbeit als eine Belastung zu sehen, die es zu überkommen gilt, etwa zugunsten eines bedingungslosen Grundeinkommens und mehr ehrenamtlicher Tätigkeiten, greift also zu kurz. Die berufliche Tätigkeit schafft im besten Fall ein Gefühl von Zugehörigkeit und Selbstwirksamkeit. Doch wie viel müssen wir arbeiten, damit diese positiven Effekte zum Tragen kommen? Eine
8 Stunden pro Woche in einem bezahlten Job helfen Arbeitslosen, gesund zu bleiben
Die
Dafür haben sie die Daten einer Längsschnittstudie mit rund 70.000 Befragten in britischen Haushalten aus den Jahren 2009–2018 ausgewertet. Das Ergebnis: Schon 1–8 Stunden bezahlte Arbeit pro Woche führen zu einem besseren psychischen Wohlbefinden bei jenen Beschäftigten, die zuvor arbeitslos und ohne eigenes Einkommen waren.
Die perfekte Arbeitszeit in Bezug auf Zufriedenheits- und Gesundheitseffekte fanden die Sozialwissenschaftler hingegen nicht. Sie konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen denjenigen feststellen, die nur 1–8 Stunden arbeiteten, und denen, die 44–48 Stunden tätig waren.
Das traditionelle Modell, in dem alle 40 Stunden pro Woche arbeiten, beruhte nie darauf, wie viel Arbeit den Menschen guttut. Unsere Studie lässt den Schluss zu, dass Mikrojobs denselben psychologischen Vorteil haben wie Vollbeschäftigung.
Die Behauptung, dass eine bestimmte Arbeitszeit den erstrebenswerten Idealzustand darstellt, ist also nur schwer haltbar. Zu individuell sind die Faktoren, die auf das optimale Arbeitspensum einwirken. Die Studie belegt aber, dass eine höhere Arbeitszeit als 8 Wochenstunden nicht zu einer höheren Lebenszufriedenheit und einer besseren psychischen Gesundheit führt.
Sie belegt außerdem, dass für Arbeitssuchende schon ein geringer Arbeitsumfang
Hier findest du die beiden anderen aktuellen Dailys: