Der Kampf um die Lebensmittelampel ist (fast) gewonnen
Julia Klöckners Blockadehaltung ist Geschichte: Ihre eigene Befragung hat nun bewiesen, dass der Nutri-Score am besten dabei hilft, Zuckerbomben im Supermarkt zu enttarnen. Was jetzt passieren muss.
Die Tage des Hinhaltens sind gezählt.
Als Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) das Pappschild mit den leuchtenden Farben grün, gelb, orange und rot in die Kamera hält, markiert sie damit den vorläufigen Schlusspunkt einer Schlacht, die seit den 2000er-Jahren zwischen Lobbyisten, der Lebensmittelindustrie und Verbraucherschützern getobt hatte. Auf der mit Spannung erwarteten Pressekonferenz am vergangenen Montag in Berlin
Es ging um nicht weniger als den Beschluss, ob nun die von Verbraucherschützern und Medizinerverbänden seit Langem geforderte Lebensmittelampel nach französischem Vorbild, der sogenannte Nutri-Score, eingeführt werden solle, oder am Ende doch ein anderes Modell den Zuschlag erhalten soll. Für uns bedeutet das: Wie werden Lebensmittel im Supermarkt in Zukunft markiert sein und wie leicht ersichtlich sind Angaben zu Zucker, Fett und Salz auf dem Joghurtbecher oder der Tiefkühlpizza?
Nachdem die GroKo sich in ihrem Koalitionsvertrag angesichts der steigenden Zahl von Todesfällen, die auf Fehlernährung zurückzuführen sind, auf eine Vereinfachung der Nährwertkennzeichnung von Lebensmitteln geeinigt hatte, nahm die Debatte erneut an Fahrt auf.
Mit Illustrationen von Doğu Kaya für Perspective Daily