Wie schräg aufeinandergestapelte Kartons schmiegen sich die Häuser der
an den steilen Hang. Die meisten sind aus rotem Klinker, andere weiß, blau oder rot verputzt. Dazwischen ein Wirrwarr aus Stromleitungen. Das einst gefährlichste Viertel der kolumbianischen Millionenstadt Medellín begrüßt seine Besucher heute mit Hip-Hop-Kultur, Souvenirständen und bunten Graffitis. »Todos somos migrantes« ist auf einer Betonmauer am Straßenrand zu lesen, auf Deutsch: »Wir alle sind Migranten«.
»Vor 20 Jahren hätte ich mich nicht hierhin getraut«, sagt Isabel Londoño, 1977 in Medellín geboren. In der Comuna 13 hatten entweder rechte Paramilitärs, linke Guerilleros der
oder Jugendbanden das Sagen. Wer konnte, zog weg – wie die Familie von Londoño. Das war in den 90er-Jahren, als eine Gewaltwelle Medellín erschütterte. Heute ist die kleine, energische Frau fast täglich in diesem Viertel. Denn hier trifft sie die Frauen aus der Comuna 13, denen sie helfen will, ein unabhängiges Leben zu führen. Frauen, die im Drogenkrieg ihre Männer verloren haben, oder deren Kinder Folge einer Vergewaltigung sind. Berracas nennt sie sie: starke Frauen. So heißt auch ihre Hilfsorganisation. Eine der Berracas ist Fernanda, alleinerziehend, zwei Kinder. Im Haus der Organisation, ganz oben im Viertel, kocht sie heute für Touristen.
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