Warum Frauen besser wissen, wie man ein Unternehmen aufbaut
Unternehmerinnen haben es schwer, Investoren zu finden. Dabei sind von Frauen gegründete Start-ups häufig rentabler. Woran das liegt und was jetzt zu tun ist.
Als die US-amerikanische Unternehmerin Janica Alvarez im Jahr 2013 versuchte, Mittel für die Gründung ihres Start-ups Naya Health einzuwerben, hatte sie große Schwierigkeiten, von den potenziellen Investoren ernst genommen zu werden. Sie hatte ein Produkt entwickelt, worauf viele Mütter nach der Geburt ihres Kindes angewiesen sind: Milchpumpen. In den USA dominiert, ebenso wie in Deutschland, die Firma Medela den Milchpumpen-Markt. Janica Alvarez war der Ansicht, dass das Produkt nicht gut genug war. Also wollte sie ein besseres schaffen. Die Milchpumpen von Naya Health sollten effizienter, leiser und angenehmer in der Anwendung sein als die Medela-Version. Es handelte sich um ein innovatives Produkt, das den Bedürfnissen einer großen Zielgruppe entspricht – und zwar offensichtlich besser als das den Markt dominierende Produkt. Allerbeste Voraussetzungen also, um zu gründen.
Doch die Investoren waren nicht interessiert. Die britische Autorin und Aktivistin Caroline Criado-Perez berichtet in ihrem Buch »Unsichtbare Frauen« von dem Fall. Janica Alvarez sei in Investorenmeetings auf Männer gestoßen, die nach dem Produkt googelten, auf Pornoseiten landeten und dumme Sprüche klopften. Die Männer seien zu angewidert gewesen, um die Milchpumpe überhaupt in die Hand zu nehmen. Sie erkannten die Bedeutung des Produkts einfach nicht. So scheiterte Naya Health, weil es nicht gelang, genügend Kapital aufzutreiben.
In diesem Artikel von Katharina Wiegmann erfährst du mehr über Caroline Criado-Perez’ Buch »Unsichtbare Frauen«:
Mit Illustrationen von Mirella Kahnert für Perspective Daily