Grün gegen Blau: Warum diese 2 Farben ein Land spalten
Viele Argentinierinnen hoffen ab heute wieder: Der neue Präsident unterstützt, was die Frauenbewegung lange fordert – legale, sichere und kostenlose Schwangerschaftsabbrüche.
Obwohl Schwangerschaftsabbrüche in Argentinien gesetzlich verboten sind, zählt das Land schon zu den liberaleren in Lateinamerika. Nur das angrenzende Uruguay ist progressiver, dort sind Schwangerschaftsabbrüche seit 2012 legal. Mit Folgen: Die Müttersterblichkeit ist seit der Legalisierung rückläufig und eine der niedrigsten in Südamerika (2018) Seitdem ist die Müttersterblichkeit gesunken. In Brasilien, Chile, Bolivien und anderen Ländern in der Region ist die Durchführung nach wie vor illegal – mit wenigen Ausnahmen. Lies hierzu den NZZ-Artikel »Hinter Gittern wegen einer Fehlgeburt« (2017) In El Salvador sitzen Frauen sogar wegen Fehlgeburten im Gefängnis, bei denen ihnen ein Abbruch unterstellt wird.

In Argentinien ist ein grünes Halstuch zum Auch in Deutschland ist der Schwangerschaftsabbruch laut Strafgesetzbuch weiterhin illegal. Warum der Bauch einer Frau immer noch nicht ihr gehört, erklärt Katharina Wiegmann hier Symbol für den Kampf um die reproduktiven Rechte von Frauen geworden. Heute sieht man es in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires überall – auf der Straße, in der U-Bahn und natürlich bei Demonstrationen. Das Thema spaltet das traditionell katholische Land über Parteigrenzen hinweg. Lies hier mehr zum Streit um Abtreibung in Argentinien (2019) Auch die Gegner haben sich eine Farbe ausgesucht: Sie tragen blaue Tücher. Als ein Gesetz zur Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen im Jahr 2018 knapp im Senat scheiterte, demonstrierten über eine Million Menschen, die eine Seite in Grün, die andere in Blau.
Titelbild: Felix Wellisch - copyright
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