Zuletzt war es still um Fridays for Future – bis jetzt
Von der Straße, aus dem Sinn? Ein Gespräch mit einem Mitorganisator von Fridays for Future über die Zukunft der Klimaprotestbewegung in Zeiten der Pandemie.
Über eine Million Menschen gingen im letzten Jahr mit Fridays for Future (FFF) in Deutschland auf die Straße.
Und dann kam Corona.
Ausgangsbeschränkungen, Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen ließen es still werden rund um die weltweite Bewegung um Greta Thunberg – was aber nicht bedeutet, dass die Aktivist:innen in der Zwischenzeit untätig waren.
Ich habe mit
Jetzt stellen wir fest, dass genau das nicht passiert, und deswegen gehen wir wieder auf die Straße – auch weil wir jetzt wissen, welche Sicherheitskonzepte wir für Demonstrierende anwenden müssen. Wir haben zum Beispiel neue Aktionsformen entwickelt, mit denen wir Protest auf die Straße bekommen, ohne dass sich zu viele Menschen auf einen Fleck begeben müssen. Zuletzt hatten wir etwa im April eine große Aktion in Berlin, bei der Demoschilder von uns flächendeckend vor dem Reichstag ausgelegt wurden. 200.000 Menschen waren per Livestream dabei.
Aktuell läuft zum Beispiel seit 33 Tagen
Viele beschränken sich aufgrund der Coronamaßnahmen aber noch immer auf Telefon- oder Videokonferenzen. Einige Gruppen sind jüngst wieder im Freien zusammengekommen, natürlich mit dem nötigen Abstand.
Ich glaube, Atempausen gibt es da nie so wirklich. Was wir aber natürlich merken, ist: Sind wir nicht auf der Straße präsent, verschwinden wir aus der Berichterstattung. Das konnten wir mit Aktionen wie der mit den Demoschildern vor dem Bundestag etwas abmildern, nutzt sich aber auch direkt ab, würden wir sie einfach wiederholen. Deshalb wollen wir jetzt wieder Druck erzeugen. Die Zeit ist angesichts der Klimakrise einfach zu knapp.
Wir merken, wie viele Menschen jetzt auch in persönlichen Krisen sind und ihre Existenzen bedroht sehen. Ladenbesitzer:innen sehen, wie ihr eigener kleiner Shop pleitegeht,
Und genau deswegen brauchen wir jetzt ein breites gesellschaftliches Bündnis, eine echte Bewegung, die selbst mitbestimmt, wie die Welt nach der Krise aussehen wird.
Und genau dafür suchen wir Partnerorganisationen und
Parallel sind wir aber auch dabei, mittel- und langfristige Strategien zu entwickeln. Wir merken, dass sich die gesellschaftliche Situation und politische Landschaft durch Corona komplett verändert hat. Im nächsten Jahr steht dann die Bundestagswahl ins Haus, wo es bereits jetzt Diskussionen gibt, wie wir uns dann positionieren können.
Hier findest du die beiden anderen aktuellen Dailys:
Titelbild: fridaysforfuture.org