Hier in Deutschland kennen wir die Militärkonvois voller Särge nur als Fernsehbilder – für viele Italiener:innen waren die Bilder Ausdruck der Katastrophe, die Eltern, Freunde und Nachbar:innen getötet hatte. Deshalb sind viele italienische Bürger:innen auch im heißen Sommer gewissenhaft mit Maske unterwegs. Was sie wohl über die Fernsehbilder aus Berlin denken, auf denen Menschenmengen, ohne Maske und ohne Abstand, gegen die Corona-Auflagen demonstrierten?
Auch in Deutschland schütteln viele den Kopf darüber. Am gestrigen Donnerstag ist
Vor ein paar Wochen waren es noch einzelne Ausbrüche, inzwischen sind es viele kleine in der Fläche, zum Beispiel Urlaubsrückkehrer:innen – und weil erst in ein paar Tagen vielleicht auffällt, wer heute schon ansteckend war, ist das viel schwerer einzudämmen. Als Gesellschaft müssen wir gerade ausdiskutieren, wie wir das schaffen wollen. Die Zeit drängt, denn gerade entgleitet uns das Infektionsgeschehen zusehends.
Die Debatte bestimmt unverhältnismäßig eine kleine Gruppe mit, die gar nicht darüber reden will, wie, sondern ob wir das Infektionsgeschehen überhaupt wieder kleinkriegen wollen. (Ihre Antwort: Nein!) Über Verschwörungsmythen innerhalb
am ersten Augustwochenende in Berlin wurde schon einiges geschrieben und vieles widerlegt. Was die meisten Außenstehenden schockiert hat, war, dass sich dort bürgerliche Kritiker:innen der Covid-19-Auflagen bereitwillig mit Rechtsextremen auf die Straße stellten. Verfassungs- und menschenfeindliche Äußerungen damit tolerierten. Ich frage mich: Sind diese Demonstrant:innen überhaupt daran interessiert, ihre Ansichten tatsächlich zur Diskussion zu stellen? Wo ist der Raum für Kompromisse und Solidarität geblieben?
Zukunftsorientiert, verständlich, werbefrei. Dafür stehen wir. Mit Wohlfühl-Nachrichten hat das nichts zu tun. Wir sind davon überzeugt, dass Journalismus etwas bewegen kann, wenn er sowohl Probleme erklärt als auch positive Entwicklungen und Möglichkeiten vorstellt. Wir lösen Probleme besser, wenn wir umfassend informiert und positiv gestimmt sind – und das funktioniert auch in den Medien. Studien haben gezeigt, dass Texte, die verschiedene Lösungen diskutieren, zu mehr Interesse führen, positive Emotionen erzeugen und eine erhöhte Handlungsbereitschaft generieren können. Das ist die Idee unseres Konstruktiven Journalismus.