»Ich will die Hunderttausenden geflüchteten Menschen in Deutschland vertreten«
Tareq Alaows wird bei der kommenden Bundestagswahl Geschichte schreiben. Er kandidiert – als erste aus Syrien geflüchtete Person. Im Interview erklärt er, warum seine Perspektive für das Parlament so wichtig ist.
In Deutschland leben etwa
Bereits in den ersten Monaten nach seiner Ankunft in Deutschland setzte sich Alaows für die Rechte Geflüchteter ein, erst mit seiner Initiative Refugee Strike Bochum, später als Mitbegründer der Seebrücke.
Tareq Alaows
Der gebürtige Syrer ist 31 Jahre alt und tritt bei der Bundestagswahl 2021 als Direktkandidat für die Grünen im Wahlkreis Oberhausen und Dinslaken an. In Syrien studierte er Jura, demonstrierte gegen das Assad-Regime und arbeitete für den Roten Halbmond, ehe er aus Angst vor der Einberufung zum Militärdienst 2015 nach Deutschland flüchtete.
Damit er im September tatsächlich gewählt werden kann, fehlt ihm noch die deutsche Staatsbürgerschaft – laut Alaows eine Formalie. Er habe sie schon vor einiger Zeit beantragt und seine Rechtsanwälte seien zuversichtlich, dass sie pünktlich zur Bundestagswahl gewährt wird, erzählt er uns am Rande des Interviews.
Die Chancen auf ein Direktmandat sind eher gering: Bei der vergangenen Bundestagswahl holten die Grünen in seinem Wahlkreis nur 5,5%. Doch Alaows ist trotzdem optimistisch, hofft auf einen erfolgreichen Wahlkampf und einen aussichtsreichen Listenplatz.
Titelbild: Frank Weber - copyright