Jede Bewegung raubt dem jungen Mann kostbare Kalorien. Geht er ein paar Schritte, setzt er fast wie in Zeitlupe einen Fuß vor den anderen. Die meiste Zeit liegt Henning Jeschke, um seine Kräfte zu schonen. Ende August trat er zusammen mit weiteren jungen Mitstreiter:innen im Alter von 18–27 Jahren in den Hungerstreik. 5 von ihnen sind noch übrig. Ihr selbst auferlegtes Ziel:
Konkret fordern sie ein Gespräch über die nötigen Maßnahmen mit den Kandidaten und der Kandidatin für das Kanzleramt.
wir hätten etwas tun müssen, ist es zu spät«, sagt Jeschke mir nach der wöchentlichen Pressekonferenz. Die Szenerie um ihn herum ist skurril und ein wenig bedrückend. Jeschke sitzt mit den anderen streikenden Aktivist:innen auf einer Art Matratzenlager. Oft gehen ihre Blicke ins Leere oder starren in Dutzende Kameraobjektive, die auf sie gerichtet sind. Das Zelt, in dem die Konferenz stattfindet, ist brechend voll. Einige Journalist:innen müssen daneben im strömenden Regen stehen. Nach 16 Tagen Hungerstreik ist endlich Interesse da.
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