Das wird man wohl noch sagen dürfen!
Warum reden wir nicht einfach, wie wir wollen?
Redaktionelle Anmerkung: Dieser Text ist vor über 3 Jahren entstanden. Hinter meiner Argumentation stehe ich nach wie vor: Wir sollten auch über verletzende und kontroverse Worte offen sprechen und diskutieren können. In der ersten Fassung dieses Textes habe ich das N-Wort ausgeschrieben. Doch gerade in den letzten Jahren wurde darüber viel diskutiert. Menschen, die betroffen sind, haben beschrieben, wie sehr es sie verletzt. Wie kann ein Diskurs konstruktiv sein, der viele Betroffene auf diese Weise ausschließt? Deshalb habe ich mich dazu entscheiden, das N-Wort selbst nicht auszuschrieben. Ich benutze aber Zitate von Menschen, die das nicht so sehen, gerade, weil ich die Realität abbilden will. Deshalb spreche ich vorab eine Triggerwarnung aus.
Neulich diskutierte ich mit einem Freund über Migration. Da fiel er mir plötzlich ins Wort:
Ausländer darfst du nicht mehr sagen, Herr Journalist. Das ist diskriminierend.
Verwundert zückte ich mein Smartphone und schlug beim Duden nach. »Ausländer: Angehöriger eines fremden Staates oder Staatenloser.«
Und was soll ich stattdessen sagen?
Das musst du wissen.
Der Duden hatte auch darauf eine Antwort:
Das Gespräch ließ in mir ein unbestimmtes Gefühl von Widerwillen zurück. Wann genau haben wir angefangen, unsere Sprache so zu verdrehen?
Wir müssen über die Taka-Tuka-Kultur reden
Sie tauchen in Zeitungen auf, in Regierungstexten, in Reden, in Kinderbüchern und sogar bei sozialen Medien:merkwürdige neue Wörter. Eines der ersten Opfer war ausgerechnet die Rebellin Pippi Langstrumpf. In der Neuauflage des Kinderbuchklassikers heißt der
Titelbild: Ayo Ogunseinde - CC0 1.0