7 Gründe, warum wir Artenschutz brauchen, um unsere eigene Haut zu retten
Egal ob Essen, Gesundheit oder Wissenschaft: Andere Tiere und intakte Ökosysteme sind die Grundlage menschlichen Lebens. Zum Tag des Artenschutzes schauen wir uns genau an, wie die Vielfalt unser Leben bereichert.
Was haben ein Seestern, eine Waldameise, ein Gnu und eine Biene gemeinsam?
Auch wenn die Frage den Anschein erweckt, sind diese Tiere nicht etwa Kompliz:innen in einem Kinderwitz – zumindest in keinem, den wir kennen. Nein, sie alle sind sogenannte Schlüsselarten. Eine Schlüsselart ist eine Tier- oder Pflanzenspezies, die ein Ökosystem entscheidend mitprägt und für seinen speziellen Charakter mitverantwortlich ist. Ohne die Schlüsselart wäre das zugehörige Ökosystem schlicht nicht das, was es ist.
Mit der Biene etwa verschwänden nicht nur ein paar gelbe Streifen aus Wald und Wiesen, sondern die gesamte Farbpalette der Blumenwiesen und Blütenlandschaften, die auf die Bestäubung durch die Bienen angewiesen sind. Der räuberische Seestern hält in den pazifischen Küstenregionen Nordamerikas die alles vertilgende Miesmuschel auf Distanz, die den Lebensraum andernfalls fast komplett für sich einnehmen würde. Die Waldameise tariert in Waldböden Europas und Asiens mit ihrem Fleiß die Kohlenstoff- und Nährstoffkreisläufe aus. Und das hungrige Gnu schließlich mäht in der Serengeti den Rasen, nimmt Bränden damit die Möglichkeit, sich auszubreiten, und begünstigt das Wachstum von Bäumen, sodass diese einen Lebensraum für Elefanten und Giraffen bilden können.
Der diesjährige Tag des Artenschutzes (UN World Wildlife Day), den die Vereinten Nationen auch 2022 am 3. März ausrufen, widmet sich diesen Schlüsselarten. Denn um bedrohte Ökosysteme zu erhalten, muss auch dem Schutz der zugehörigen Schlüsselarten eine besondere Aufmerksamkeit zuteilwerden. Doch nicht immer ist es offensichtlich, welche Spezies für das Bestehen und Funktionieren eines Ökosystems von existenzieller Bedeutung ist. Schlüsselarten können klein und unscheinbar wie die Waldameise sein oder wie das grasende Gnu über mehrere Schritte hinweg ihre Wirkung entfalten.
Titelbild: Michael Held - public domain