Von wegen »Kostenexplosion«: Woran unser Gesundheitssystem wirklich krankt
Keine Brille, keine Pille, kein Zahnersatz: Im ersten Teil unserer Serie zum Gesundheitssystem erfährst du, warum die Leistungen in der Vergangenheit immer weiter gestrichen wurden – während die hohen Kosten geblieben sind.
Warum leidet unsere Gesellschaft seit Jahrzehnten unter chronisch unterbesetzten Krankenhäusern?
Warum kriegen Privatversicherte innerhalb weniger Tage einen Termin beim Arzt und werden im Wartezimmer stets zuerst aufgerufen?
Warum fühlen sich Kranke oft wie Kunden und nicht wie Patient:innen?
Und warum bezahlt die Krankenkasse Homöopathie, aber nicht unverzichtbare Brillen, Hörgeräte und Zahnersatz?
Das sind Fragen, die die Menschen in Deutschland frustrieren und mit Unverständnis zurücklassen.
Bevor wir voll in das Thema einsteigen: Wenn du zuerst wissen möchtest, wie es um dein Grundwissen bestellt ist, mache hier ein kurzes Quiz!
Jahr für Jahr zahlt
Und trotzdem scheint das Geld nie zu reichen. Immer neue Defizite bringen die Krankenkassen ins Wanken, sodass der Bund jedes Jahr weitere Milliarden zuschießen muss, um das System am Laufen zu halten. Die Einnahmeausfälle und drastisch gestiegenen Kosten durch die Coronapandemie sind hier noch nicht einmal mit eingerechnet. Was ist da los?
Sind Gesundheitsleistungen zu teuer? Krankenhäuser zu ineffizient? Werden die Menschen zu alt? Ganze Bücherregale in Unibibliotheken sind inzwischen mit wissenschaftlichen und ökonomischen Abhandlungen gefüllt,
Und doch lassen sich die vielen Entwicklungen in 3 historische Phasen unterteilen, die deutlich machen, woran das große Ganze wirklich krankt. Wir beginnen mit einem Mythos, der die Debatte seit Langem prägt: die »Kostenexplosion« im Gesundheitswesen.
Los geht es mit Teil 1!
Mit Illustrationen von Aelfleda Clackson für Perspective Daily