»Wir befinden uns in einem gemeinsamen Kampf gegen den Kapitalismus«
Unterwegs mit der Karawane für das Leben: Wie sich deutsche Aktivist:innen mit der indigenen Bevölkerung in Mexiko gegen Wasserraub, Verschmutzung und Klimaungerechtigkeit stemmen.
Erst vor wenigen Tagen ist Robin in Mexiko-Stadt angekommen. Spanisch spricht sie nur ein bisschen. Nach einem Erste-Hilfe-Crashkurs geht es am 22. März, dem Weltwassertag, bereits los. Das Ziel an diesem Tag: Eine Abfüllanlage für Wasser der Firma Danone in der Kleinstadt Juan C. Bonilla im mexikanischen Bundesstaat Puebla. Etwa 100 Menschen haben sich auf den Weg gemacht, um vor der Fabrik zu demonstrieren.
Musiker:innen begleiten den Protestzug, Fahnen und Banner flattern zu den Klängen von Trompeten und Trommeln in der heißen Luft. Die Stimmung ist ausgelassen, wie bei einem Festival. Ab und zu bringt jemand Robin ein Glas kühlen Früchtetee, der die Mittagshitze erträglicher macht. Neben den Reden und Musikeinlagen tritt auch ein Clown auf, der die vielen Kinder vor Ort unterhält.
Am nächsten Tag unternimmt die Gruppe eine Tour durch die Nachbardörfer, um auch dort von der Wasserfabrik zu erzählen. Auf dem Anhänger eines Traktors sitzen sie auf Ballen aus getrockneten Maisblättern, auch einige ältere Frauen. Sie verteilen Flyer und recken die Fäuste immer wieder in die Luft, während ihre Kampfsprüche über Lautsprecher durch die Straßen hallen:
Wasser ist Menschenrecht – in der Theorie
Mit Illustrationen von Doğu Kaya für Perspective Daily