»Für mich ist es ein Wunder, dass ich mit diesem gespendeten Organ leben darf«
In kaum einem EU-Land werden so wenige Organe gespendet wie in Deutschland. Ein Organempfänger, eine Bioethikerin und ein Beauftragter für Transplantationen erzählen, wie sich das ändern kann.
Andrés Leben ändert sich grundlegend, als er 18 Jahre alt ist. Bei einer Routineuntersuchung stellen Ärzt:innen eine schwere Nierenerkrankung fest. Jahrelang versuchen Mediziner:innen die entzündete Niere zu heilen, doch nichts hilft. Das Organ, das eigentlich Giftstoffe aus seinem Körper filtern soll, versagt. Eine Maschine muss diesen Job für André übernehmen.
»Die Zeit an der Dialyse, das war die schlimmste meines Lebens«, sagt mir der heute 56-Jährige im Videointerview. Mehrere Stunden pro Woche verbrachte er damals angeschlossen an einem solchen Apparat. Nach 2 Jahren auf der Warteliste für eine Spenderniere erreicht ihn schließlich ein erlösender Anruf: Es gibt ein Spenderorgan. Die Transplantation glückt, sie ist der Beginn von Andrés zweitem Leben.
Mit Illustrationen von Aelfleda Clackson für Perspective Daily