Mit wie vielen Nationalitäten hast du schon geflirtet?
Je mehr, desto besser. Denn damit versüßt du nicht nur deinen anstehenden Sommerurlaub, sondern stärkst auch die Zukunft Europas.
An einem brennend heißen Augusttag habe ich am spanischen Strand Amanda kennengelernt: witzig, selbstsicher und so schön, dass ich nicht wusste, ob mein Hals wegen der Hitze oder ihretwegen so trocken war. Wir lächelten uns an und unsere Unterhaltung lief so gut, dass wir uns für den Abend verabredeten.
Doch schon beim Bestellen der Getränke hätte ich merken müssen, dass an diesem Abend der Wurm drin war:
Während ich ab dem Moment krampfhaft versuchte, mich auf mein Spanisch zu konzentrieren, verpasste ich Amandas nächste Frage – und auch die Tatsache, dass ihr Lächeln am Abend häufig nicht mir oder meinen italienischen Augen galt, sondern signalisierte: »Ich warte auf eine Antwort!«
Das begriff ich allerdings erst später am Abend, als ich allein am Strand zurückwanderte und mich fragte: Wäre der Abend ohne Sprachbarriere anders verlaufen?
Konnte ich meine Gefühle in einer anderen Sprache einfach nicht »richtig« ausdrücken? Oder war ich »auf Spanisch« gar ein anderer Mensch als »auf Italienisch«?
Mit Illustrationen von Aelfleda Clackson für Perspective Daily