Kann mir ein Persönlichkeitstest sagen, wie ich wirklich bin?
Vermitteln die Tests verlässliche Erkenntnisse oder bloß Hokuspokus? Ich habe 4 der bekanntesten ausprobiert und weiß jetzt, was sie bringen und wo sie danebenliegen.
»Bist du bereit, deine brillante Persönlichkeit besser kennenzulernen?«
Brilliant, ernsthaft? Eine solche Betreffzeile, die ich gerade in mein digitales Postfach bekommen habe, würde ich normalerweise lächelnd wegklicken und in den Spamordner verschieben. Persönlichkeitstests haben einen eher schlechten Ruf. Doch für diesen Artikel will ich es als Psychologin genau wissen und ausloten, ob solche Angebote uns wirklich etwas über unser Innerstes verraten.
Also bin ich natürlich bereit!
Allerdings verspreche ich mir wenig von dem ersten Test, weil er mich einem Tiertyp zuordnen wird. Auch wenn ich das Konzept albern finde, spüre ich eine gewisse Neugier. Hier greift etwas ganz Menschliches: Die Verheißung, mehr über uns selbst zu erfahren, ist groß. Denn obwohl wir uns alle am besten kennen müssten, fällt es den meisten schwer zu sagen, welche Eigenschaften uns ausmachen.
Auch mir als Psychologin geht das so. Denn die eigene Selbstwahrnehmung kann trügen oder unklar sein. Überlege ich etwa, ob ich mutig bin, fällt mir für jede mutige Handlung eine Situation ein, in der ich mich gedrückt habe. Manchmal schenken uns Gespräche mit anderen kleine Einblicke, wie wir nach außen wirken. Ein vollständiges, verlässliches Bild unserer Persönlichkeit erhalten wir so aber nicht.
Und genau hier kommen Persönlichkeitstests ins Spiel. Sie versprechen uns einen einfachen, schnellen Weg, mehr über uns zu erfahren und herauszufinden, wie wir uns von anderen unterscheiden. In den vergangenen Tagen habe ich die 4 beliebtesten Persönlichkeitstests gemacht und analysiert. Das ist dabei herausgekommen.
Mit Illustrationen von Claudia Wieczorek für Perspective Daily