Warum sich diese Millionenerbin mehr Steuern für Reiche wünscht
Stefanie Bremer wird einen 2-stelligen Millionenbetrag erben. Im Interview erzählt sie, warum sie das für ungerecht und demokratiegefährdend hält. Und wie wir den Reichtum gerechter verteilen könnten.
»Arbeit muss sich lohnen!« Das ist einer der wenigen Sätze, auf den sich wohl alle politischen Parteien einigen können. Wer die Ärmel hochkrempelt und ordentlich anpackt, dem soll der soziale Fahrstuhl offenstehen, der bis in die obersten Etagen des Wohlstandshimmels reicht –
Doch die Realität sieht anders aus.
In Deutschland wird über die Hälfte des privaten Vermögens nämlich nicht durch eigener Hände Arbeit erzielt, sondern durch
Wirklich reich wird man allein durch Arbeit nicht.
Stattdessen gilt also ein anderer Satz, den die Parteien nicht gern in den Mund nehmen: »Die Reichen werden reicher, die Armen werden ärmer.« Die Pandemie und
Stefanie Bremer ist eine von ihnen. Sie wird einen Millionenbetrag erben. Eigentlich heißt die 32-Jährige gar nicht Stefanie Bremer, sie hat ein Pseudonym zum Schutz ihrer vermögenden Familie gewählt. Denn Bremer engagiert sich in der Öffentlichkeit zusammen mit anderen Millionär:innen bei der Initiative Taxmenow (deutsch: Besteuert mich jetzt).
Ich habe mit ihr darüber gesprochen, warum sie sich höhere Steuern für sich und andere Reiche wünscht und warum sie überzeugt ist, dass die Ungleichheit in Deutschland die Demokratie bedroht.
Mit Illustrationen von Frauke Berger für Perspective Daily