Eine stabile Internetverbindung ist ein Luxusgut im Jemen. Deshalb bricht die Stimme am anderen Ende der Leitung immer wieder ab. Mein Anrufer ist Jemenit und wohnt in der Hauptstadt Sanaa, in der seit 2,5 Jahren die
Hier ist es unverändert schlecht. Zivilisten sterben durch Luftangriffe. Es ist verrückt. Gleich hier neben meinem Haus gab es einen Schusswechsel. Meine Autoscheibe ging dabei kaputt.
Ich will von ihm wissen, wie es den Menschen dort geht. Über den Jemenkrieg habe ich bereits im Januar ein
Du brauchst Glück, um zu überleben.
Du kannst nicht vor dem Krieg wegrennen. Jemen fühlt sich wie ein riesiges Freiluftgefängnis an.
Seitdem der Staat in sich zusammengefallen ist, gibt es keine Sicherheit mehr. Du musst vorsichtig sein, wo du hingehst und mit wem du dich triffst. Es gibt viele Kriminelle, die plündern. Neben den Milizen ziehen bewaffnete Gangs umher.
Dass sich Saudi-Arabien im Jemen einmischt, scheint für die internationale Gemeinschaft okay zu sein. Während der iranische Einfluss auf den Jemen als teuflisch bezeichnet wird.
Es gibt viele Bürgerjournalisten hier. Aber sie können nicht objektiv sein. Jeder macht seine eigene Propaganda. Ich vertraue den internationalen Medien mehr.
Die Golfstaaten senden auch humanitäre Hilfen. Aber das reicht bei Weitem nicht aus.
Es gibt einigermaßen sichere Gebiete für jemenitische Binnenflüchtlinge unter Huthi-Kontrolle, obwohl auch dort gebombt wird. Die Bomben treffen Brücken, Wege, die Wasserversorgung, sogar Fußballfelder und Hühnerfarmen. Das macht mich irre. Warum bombardiert man Hühnerfarmen?
Jemen ist ein Testfeld für neue und alte Waffen.
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