Jahrhundertelang sind aus Lehm Häuser gebaut worden. Dann kam die Industrialisierung und der natürliche Baustoff geriet in Vergessenheit. Nun wird das Erdmaterial aufgrund seiner vielen vorteilhaften Eigenschaften wiederentdeckt.
An einem heißen Tag im Sommer 2014 steht die Künstlerin Ute Reeh bis zum Bauch in einem Graben. Auf einem Hof im Nordwesten Brandenburgs gräbt sie mit Spaten und bloßen Händen nach einer defekten Wasserleitung.
Der Hof im 180-Seelen-Dorf Nebelin im Landkreis Prignitz ist der Sitz des von ihr gegründeten , mit dem sie mithilfe der Kunst grundlegende Bedingungen gesellschaftlicher Prozesse erforschen will. An diesem Tag mit den Füßen im Graben wird Ute Reeh klar, dass das Material, mit dem der Hof saniert werden soll, direkt vor ihr liegt. Dass die lehmige Erde, die sie gerade ausgehoben hat, bestes Baumaterial ist.
So erzählt es Ute Reeh heute, wenn man sie danach fragt, wie sie – die – einen Zugang zum Baustoff Lehm gefunden hat. Und sie berichtet auch, dass damals eine weitere entscheidende Erkenntnis nicht lange auf sich warten ließ.
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Fabian Lehmann ist freier Journalist und Kulturwissenschaftler und hat sich in der Forschung für seine Doktorarbeit mit zeitgenössischer Kunst in Namibia beschäftigt. Sein Anspruch: Nah dran zu sein am Geschehen. Und das gilt für eine Reportage über die Olivenernte in Palästina ebenso wie für Lehmbau-Modellprojekte in der Prignitz.