Wenn ich über Arbeit und Arbeitszeit nachdenke,
. Das Waisenmädchen Momo lebt allein in einem Amphitheater und besitzt nichts bis auf eine Flickenjacke und die besondere Gabe, zuzuhören. Sie hat viele Freund:innen, die sie besuchen kommen. Bis eines Tages die sogenannten grauen Herren in die Stadt kommen und den Menschen versprechen, ihre Zeit anzulegen und zu vermehren. Doch letztlich stehlen sie die Zeit der Menschen und rauchen sie in Zigarren, um auf diese Weise selbst am Leben zu bleiben. Die Welt ändert sich seit dem Auftauchen der grauen Herren grundlegend: Alle arbeiten immer mehr und schneller, um möglichst viel Zeit für später anzusparen. Das Ergebnis ist aber das Gegenteil: Niemand hat mehr Zeit, nicht füreinander, nicht für sich selbst und nicht für Momo, die in dieser Welt, in der alle nur noch ihrer Zeit hinterherlaufen, eine Außenseiterin geworden ist.
Auch heute noch taugt die betagte Geschichte, um zu verdeutlichen, wie zentral Erwerbsarbeit in unserer Gesellschaft ist.
Im Jahr 1991 schaffte das wiedervereinigte Deutschland 41,4 Stunden in Vollzeitjobs, verändert hat sich in den vergangenen rund 30 Jahren also wenig. Fast 3 Millionen Menschen haben heute zusätzlich zum Hauptjob eine Nebenbeschäftigung,
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