Ukrainische Geflüchtete zeigen, wie Integration gelingt
Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine sind mehr als eine Million Menschen nach Deutschland geflüchtet. Nun haben Forschende ausgewertet, wie sie hierzulande angekommen sind.
Vor 2 Jahren zog Iryna Horiichuk Weisheitszähne, setzte Füllungen ein und schabte Bakterien von Zähnen ab. Heute darf sie das nicht mehr. Stattdessen desinfiziert sie Speichelabsauger, reicht den Kolleg:innen Mundspiegel oder klärt Patient:innen darüber auf, was gleich
Iryna Horiichuk kommt aus Tscherniwzi in der Westukraine. Als am 24. Februar 2022 Russland die gesamte Ukraine angreift, beschließt sie ihr Zuhause, 7 Jahre Studium der Zahnmedizin und 2 Jahre Praktikum hinter sich zu lassen, um nach Deutschland zu gehen. Hier ist es sicherer. Und hier leben auch ihre Eltern, die wenige Jahre zuvor nach Berlin gezogen sind,
Obwohl die 26-Jährige in Berlin um einige Jahre zurückgeworfen wurde und jetzt neu beginnen muss – Sprache lernen, Prüfungen bestehen, Stempel auf Abschlüsse drücken lassen –, ist sie guter Dinge. Ein strahlendes Lächeln liegt auf ihrem Gesicht, als sie mir die Tür öffnet und mich in die Küche führt. Mit ihrem Arm zeigt sie durch den Raum und sagt stolz: »Das ist meine erste eigene Wohnung.« Auch ihren ersten Job hat sie hier in Berlin gefunden – wenn auch als Zahnarzthelferin statt als Zahnärztin. Die Stempel fehlen noch, um praktizieren zu dürfen. Für die Anerkennung ihres Studiendiploms in Deutschland muss sie wohl 2 Jahre warten. »Sehr lange«, seufzt sie.
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