Der unterschätzte Sinn: Wie Gerüche deine Emotionen und dein Verhalten beeinflussen
Ob beim Shoppen, beim Zahnarzt oder in der Bahn: Düfte werden längst dafür eingesetzt, unsere Gefühle zu lenken. Doch das finden nicht alle gut.
Atme einmal bewusst durch die Nase ein: Was riechst du gerade?
Mir wehen frischer Kaffee- und Brötchenduft entgegen, als ich die ersten Zeilen für diesen Artikel auf dem Handy notiere. An diesem Morgen achte ich besonders auf die Gerüche, die mich umgeben und wie sie auf mich wirken. Die offenen Geschäfte der Bahnhofsbäckereien verbreiten einen köstlichen Duft. Mein Magen stimmt grummelnd zu, dabei habe ich eben erst gefrühstückt.
Sobald ich an den Bäckereien vorbei und auf dem Bahnhofsvorplatz bin, schlägt mir eine eher unangenehme Duftmischung entgegen:
Ein Duftprofi erklärt mir meine Nase
Als ich mich bei meinen morgendlichen Erledigungen auf meinen Geruchssinn konzentrierte, habe ich jede Menge geruchliche Nuancen diffus wahrgenommen. Als ich diese später aufschreiben will, merke ich: Ich kann das kaum in Worte fassen. Mir fehlen die Begriffe und das Wissen, um die Gerüche meiner Umgebung zu erkennen und zu beschreiben. Während ich bei frisch gebackenen Brötchen und Abgasen merke, was die Gerüche in mir auslösen, ist das bei den allermeisten Duftnoten nicht der Fall. Sie wirken auf mich, ohne dass ich es merke. Doch damit bin ich nicht allein, es geht den meisten Menschen so. Das versichert mir Robert Müller-Grünow. Er arbeitet seit über 25 Jahren im Duftmarketing.
Mit Illustrationen von Claudia Wieczorek für Perspective Daily