Tiere töten ist out. So orientieren sich Landwirt:innen um
Viele Landwirt:innen sind emotional gestresst, wenn sie ihre Tiere zum Schlachthof bringen müssen. Der Verein TransFARMation zeigt Höfen, wie sie wirtschaften können, ohne Tiere halten und ausbeuten zu müssen.
Hans Möller hat sich nie Gedanken darüber gemacht, wie es den Tieren auf dem Bauernhof seines Vaters ging. Die Milchkühe bekamen Kälber, die wurden kurz nach der Geburt von der Mutter getrennt, die Muttermilch kam in den Tank und wurde verkauft. So war es schon immer. So wuchs Hans auf. So würde er es auch machen, wenn er den Hof eines Tages übernimmt.
Als Jugendlicher beginnt er eine Ausbildung zum Landwirt in einem größeren Betrieb mit Masthühnern – dabei verändert sich etwas in ihm. Fast täglich muss Hans tote Hühner aus den Käfigen fischen und auf dem Misthaufen entsorgen: Weil sie so eng zusammengepfercht leben, treten sich die Tiere gegenseitig tot. Sie tragen kaum mehr Federn auf der Haut; den Eiern, die sie legen, fehlt teilweise die Schale.
Das alles ist Ausdruck ihrer ungesunden Lebensweise und Umgebung. Hans fühlt Übelkeit in sich hochkommen. Zum ersten Mal beginnt er sich zu fragen, wie man eigentlich mit Tieren umgehen darf. Und er sagt zu sich: »So einen Scheiß machst du nicht!«
Landwirt:innen haben keinen leichten Job. Egal, ob sie ihre Tiere in einem Großbetrieb mästen oder auf dem kleinen Biohof mit viel Frischluft halten – sie am Ende zum Schlachthof zu bringen, kann traumatisch sein. Davon erzählt Matthias Welzel. Er ist Projektleiter des
Titelbild: Antonio Groß - public domain