»Wir sind eine Art Feuerwehr gegen Antisemitismus«
Viele Schüler:innen in Berlin haben einen arabisch-palästinensischen Hintergrund. Der Nahostkonflikt wühlt sie auf – und sorgt so auch lokal für Spannungen. Ein ungewöhnliches Duo vermittelt.
Der Nahostkonflikt ist längst in Berlin angekommen – in manchen Bezirken war er vielleicht immer schon da. Insbesondere dort, wo viele Familien mit arabisch-palästinensischem Hintergrund leben, also eine Fluchtgeschichte haben, die direkt mit dem Konflikt zusammenhängt.
In Stadtteilen wie Neukölln kam es nach dem brutalen Anschlag der radikal-islamistischen Hamas auf Israel und der darauffolgenden Offensive der israelischen Armee im Gaza-Streifen immer wieder zu propalästinensischen Demonstrationen. Teilweise gewaltsam, mit israelfeindlichen und antisemitischen Parolen.
In der Folge wurden viele Versammlungen verboten, bei denen Solidarität mit Palästina gezeigt werden sollte. All das sorgte auch an den Schulen für Spannungen – so gerieten an einer Neuköllner Oberschule ein Lehrer und ein Schüler im Streit um eine Palästinaflagge auf dem Schulhof gewaltsam aneinander.
Wer kann in dieser aufgeheizten Atmosphäre überhaupt noch vermitteln? Zum Beispiel Ender Cetin und Elias Dray von der Organisation meet2respect. Der Imam und der Rabbiner gehen gemeinsam an Schulen, um dort für Respekt und interreligiöse Toleranz zu werben. Wie gehen sie mit der aktuellen Eskalation um?
Titelbild: Foto: meet2respect | Illustration: Claudia Wieczorek - copyright