Der Teufelskreis mit dem Dünger: Wie der Mensch die Natur aushebelte
Die Menschheit muss satt werden, am besten ohne der Umwelt noch mehr zu schaden. Doch wie? Es ist nicht so einfach.
Der britische Ökonom Thomas Robert Malthus prophezeite schon 1798 in seiner Theorie des Bevölkerungswachstums, dass jede Volkswirtschaft eine natürliche Grenze des Wachstums habe: die Ertragskraft des Bodens.
Schließlich könne jede Volkswirtschaft nur auf ihrer limitierten Fläche und damit sehr endlich Nahrungsmittel produzieren. Reicht die Fläche zu einem bestimmten Zeitpunkt aufgrund des Bevölkerungswachstums nicht mehr aus, um alle Menschen zu versorgen, würden die immer teurer werdenden Lebensmittel die Kaufkraft der Menschen erschöpfen und damit weiteres Wachstum ersticken. In der Theorie stimmt das – in der Praxis lag Malthus dann aber doch daneben.
Er hatte nicht ahnen können, dass Anfang des 20. Jahrhunderts zwei Herren namens Bosch und Haber ein Verfahren erfinden würden, mit dem sich aus Luftstickstoff und Wasserstoff Ammoniak herstellen ließ. Ammoniak ist der weltweit meisteingesetzte Stickstoffdünger, durch den sich die Erträge in der Landwirtschaft vervielfachen ließen. Fritz Haber und Carl Bosch sorgten dafür, dass sich Malthus’ Prophezeiung buchstäblich in Luft auflöste. Bisher jedenfalls.
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