Erst Korea, jetzt die USA? Das steckt hinter der Männer-Boykott-Bewegung
Keine Dates, kein Sex, keine Ehe: Frauen aus den USA reicht es und sie machen Ernst. Was hinter der 4B-Bewegung steckt.
Eine junge Frau sitzt mit ihrer Katze im Schoß auf einem Sofa. Sie hat langes Haar, trägt Jogginghose und Sweatshirt, streichelt dem Haustier über den Kopf. Über ihrem Bild ist ein Text zu lesen: »Ich tue meine Pflicht als amerikanische Frau, indem ich mich von meinem republikanischen Freund trenne und mich offiziell der 4B-Bewegung anschließe«. Es handelt sich um
Auf der Social-Media-Plattform folgten zahlreiche Videos von Frauen, die sich die Haare abrasieren, oder von Frauen, die in Tränen ausbrechen. Einige rufen dazu auf, einen US-amerikanischen Ableger der radikalen feministischen 4B-Bewegung aus Südkorea zu gründen.

»4B« steht dabei für diese koreanischen Begriffe: bihon, bichulsan, biyeonae, bisekseu. Das »bi« ist eine koreanische Form von Verneinung, übersetzt bedeuten die Begriffe in 4B so viel wie: keine Ehe, keine Geburt, keine Romantik und kein Sex. Nach der Wiederwahl Trumps wenden sich besonders junge US-amerikanische Frauen der 4B-Bewegung zu, um ihre Frustration und ihre Wut über Rückschläge der Frauenrechte zum Ausdruck zu bringen.
Frauenrechte in den USA unter Druck
Das Abtreibungsrecht war eines der bestimmenden Themen des US-Wahlkampfes. Die unterlegene demokratische Präsidentschaftskandidatin und frühere Vizepräsidentin Kamala Harris setzte die Reproduktionsrechte von Frauen weit nach oben auf ihre Agenda. Sie kündigte an, sich bei einem Wahlsieg dafür starkzumachen, das nationale Abtreibungsrecht wieder einzuführen.
Mit Illustrationen von Frauke Berger für Perspective Daily