Warum wählen Menschen wirklich die AfD?
Spätestens seit der Bundestagswahl im Februar 2025 stellen sich viele diese Frage. Eine Journalistin ist durchs Land gereist und hat nachgefragt.
Görlitz im August 2024. Nur noch wenige Tage bis zu den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen und die Journalistin Sally Lisa Starken steht am Rande einer AfD-Wahlkampfveranstaltung. Während die Anwesenden »Wir sind das Volk« skandieren und Alice Weidel auf der Bühne rassistische Parolen verbreitet, ist Starken auf der Suche. Nach Menschen, mit denen sie ins Gespräch kommen kann. Sie weiß: Das sind nicht die jungen Männer mit Springerstiefeln, die Überzeugungstäter:innen mit rechtsextremer
Starkens Blick fällt auf 2 Frauen in bunten Sommerkleidern und Sandalen, die »aufgeschlossen und sympathisch« wirken. Sie beginnt ein Gespräch: »Wie fandet ihr die Rede von Alice Weidel?« Ihr Ziel: Sie möchte verstehen, warum diese Frauen, wie rund 20% der Menschen in Deutschland, die AfD wählen. Was macht die Partei für so viele Menschen attraktiv? Wo haben demokratische Parteien den Anschluss an sie verpasst?
Dafür reist Starken durchs Land, besucht Veranstaltungen der Partei und hört sich auf Marktplätzen und in Cafés um. Die Antworten, die sie erhält, sind so divers wie die Menschen, mit denen sie spricht. in dem Starken ihre Erkenntnisse festgehalten hat, bietet deshalb keine abschließenden Antworten auf die Frage, wie wir Menschen davon abhalten können, Rechtsextreme zu wählen oder zu solchen zu werden. Vielmehr sei es ein »Orientierungspunkt in unübersichtlicher Landschaft«, so Starken. Vor allem ist es aber eine Einladung, im Gespräch zu bleiben – selbst wenn es schwerfällt.