Was suchen Konzerne im Klassenzimmer?

Werbebotschaften bleiben bei Kindern besser hängen – vor allem wenn Lehrer sie austeilen. Dabei geht es um mehr als nur Schokolade. Wer stellt sich den Unternehmen in den Weg?

9. März 2018  –  9 Minuten

Weihnachten – für den Handel Für einen Supermarkt in Hannover war das Grund genug, ein Freudenlied anstimmen zu lassen – Also sangen 70 Schüler einer Grundschule freudig und voller Eifer einen – leicht umgedichteten –

Ein Freudentag war es auch für den Förderverein der Grundschule – er wurde von REWE für die Aktion mit einem

Ob Banner in der Turnhalle, gesponsorte Schul- und Sportfeste oder neue Rechner im Computerraum – auf allen prangen Markennamen und Logos.

Das ist kein Einzelfall. Manch eine Schule lässt sich angesichts leerer kommunaler Kassen auf Zuwendungen aus der Privatwirtschaft ein, und das REWE-Lied ist dabei noch eine eher harmlose Variante. Ob Banner in der Turnhalle, gesponsorte Schul- und Sportfeste oder neue Rechner im Computerraum – auf allen prangen Markennamen und Logos.

Der Vorteil für Firmen: Eine Zielgruppe von 11 Millionen jungen, die im Klassenzimmer als exklusivem Werberaum schon früh den eigenen Produkten und Diensten ausgesetzt werden können. Und diese Investition lohnt sich. An Kinder gerichtete Werbung wirkt so effektiv, dass bei ihnen nur 1/4 des Budgets von Erwachsenen veranschlagt werden muss, um denselben Werbeeffekt zu erzielen

Ist die Schule bei diesem Trommelfeuer an Werbebotschaften noch ein neutraler Bildungsort?

Warum Werbung meist tabu ist, Sponsoring aber immer geht

Schule ist ein Schonraum für Kinder, an dem Werbeverbot herrscht und neutrale Bildung vermittelt wird. So definieren es die meisten Schulgesetze. »Product-Placement« und Coca-Cola-Werbebanner über der Tafel scheiden daher für Unternehmen erst einmal aus. Aber …